Königsberger Klopse hießen in der DDR oft und offiziell Kochklops, um nicht an die Ostgebiete zu erinnern. Bei Kapern muß ich immer daran denken. Man muß Kapern nicht mögen, aber sie gehören dazu wie der Name Königsbergs zu den Klopsen. Ich würde jeden, der Klopse ohne Kapern wollte, Kochklops nennen - er muß sie ja nicht (mit)essen. Da ist heute der Platz Königsbergs: nicht im Reich, sondern auf dem Teller, der Sprache, der Geschichte. Auch aus der Sprache sollte man nicht vertreiben. Kochklopse haben kurze Beine, aber auch dieses Wort kann und sollte man nicht zurückdrängen wollen. Beide Begriffe behandle man wie gesprochene Denkmäler, ironisiere sie, benutze sie, aber zerstören (wollen) schafft sie nicht aus der Welt, siehe Potsdamer Garnisonkirche oder eben: »Den Klops in seinem Lauf...«
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