Sehr geehrter Herr Rommel,
lange habe ich gezögert, Ihnen diesen Brief zu schreiben. Die wachsende Sorge über die sittliche Entwicklung ihres Sohns Kai-Uwe veranlasst mich jedoch, sie davon in Kenntnis zu setzen, dass Kai-Uwes Aktivitäten im Internet auf eine schwere psychische Störung schließen lassen, die in meinen Augen ein korrigierendes Eingreifen unverzichtbar macht. Seit längerem schon ist ihr Sohn in einer sogenannten Kitzel-Community aktiv, deren eindeutig pädophiler Charakter nicht dadurch gemindert wird, dass die Mehrzahl der Teilnehmer ebenfalls minderjährig ist. Im Gegenteil, es stellt sich mehr und mehr heraus, dass Kai-Uwe sogar die treibende Kraft hinter diesen Einträgen ist. Seine Strafunmündigkeit mag ihn zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch vor polizeilichen Nachstellungen bewahren, es ist jedoch augenfällig, dass hier eine massive Sexualstörung vorliegt, die ohne entsprechende psychiatrische Begleitung schon in wenigen Jahren zu einer ernsten Konfrontation Kais (der sich im Netz Pilzass oder Dartass nennt) mit dem Gesetz führen wird. Nicht zuletzt auch aus Besorgnis um die zum Teil deutlich jüngeren Freunde Kais möchte ich Sie bitten, gemeinsam mit ihrem Sohn bei einer jugendpsychologisch geschulten Instanz vorstellig zu werden, da ich anderenfalls nicht für die weitere Zukunft ihres Sohns garantieren kann.
Ihre
ClaudiaWeiss
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