In finstren Zeiten, da das Wort sehr schwer,
Die Kabbalisten suchen, leis und mehr.
Sie wühlen in den Schriften, Staub bedeckt,
Nach Wahrheit, die im Dunkel stets versteckt.
Brecht's Geist, er schwebt in ihren Zeilen leise,
Sein Stil, er prägt die ungewisse Reise.
Mit spitzer Feder, scharf und unverhohlen,
Wird hier das Menschsein, tief und echt, gehohlen.
Sie fragen nach, was uns im Kern bewegt,
Was hinter all den Masken sich versteckt.
Der Reim, er springt, von Zeile zu Gestade,
Verwebt das Leid, die Liebe, samt der Gnade.
Nicht glatt und schön, nein, rau und ungeschliffen,
So wird das Wort zum Schwert, um Geist zu treffen.
Die Welt, sie ist nicht nur ein leeres Spiel,
In jedem Vers birgt sich ein tiefes Ziel.
Die Kabbalisten, in Brechts Schatten wandelnd,
Erkennen schnell, dass Wahrheit ist verhandelnd.
Sie schreiben nicht, um bloß zu unterhalten,
Sondern um bei den Sternen zu verweilen.
So endet nicht in Reimen süß und zart,
Das Gedicht, das tief die Seele narrt.
Es fordert auf, zu schauen und zu handeln,
In finstren Zeiten, Lichter zu entzündeln.
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