Die hier geschriebenen Geschichten sind frei erfunden.
Eventuelle Ähnlichkeiten mit existierenden Personen oder tatsächlichen Ereignissen sind rein zufällig.
Teil I: Mein Name ist K., R.K. !
Es war einmal ein Erstligaverein irgendwo in Deutschland. Und wie fast jeder andere Fußballverein wurde auch dieser von Ultras heimgesucht. Ultras, das sind Fußballfans,die überall böse Pyrotechnik zünden wollen und mit ihren Doppelhaltern anderen Besuchern die Sicht versperren.
Der nette Manager des Vereins hatte Angst, daß dadurch die reichen Sitzplatzbesucher gestört werden, und ihr Geld statt zu seinem, zu einem anderen Fußballverein bringen würden. Weil er dann auch weniger verdienen würde, hat er Herrn K. engagiert. Dieser sollte den Verein vor den Ultras retten.
Weil die Ultras aber nie etwas böses gemacht haben, mußte Herr K. versuchen, die Ultras schlecht zu machen. Also erzählte er bei einer Sitzung, wo auch all' die anderen tollen Fans vertreten waren, die sich jedes Jahr brav ein neues Trikot kaufen und auch sonst alles toll finden, was der Verein macht, daß die Ultras gefährliche, gewaltbereite, rechtsextreme Hooligans sind, die nur zum Fußball fahren um Streß zu machen. Außerdem kombinierte Herr K. scharfsinnig: »Wenn ihr nicht gewaltbereit seit, warum habt ihr dann Doppelhalter ?«
Weil der Manager jedoch ein netter Mann ist, wollte er die Ultras persönlich sprechen und lud sie zu einem Gespräch in der Winterpause ein. Außer den Ultras waren auch der Trainer und Herr K. eingeladen. Man wollte wissen, was die Ultras für Leute sind. Also fragte der Manager: »Was seit denn ihr für Leute? Was arbeitet ihr ? Wie alt seit ihr ?« Man fragte einfach alles was interessant sein könnte. Der Herr K. wollte das natürlich alles mitschreiben um später ein Psychogramm zu erstellen. Dummer weise sind die Ultras aber nicht blöd und haben fast alle Abitur und haben gemerkt, daß man sie nur ausfragen wollte. Und dann wurden die Ultras auch noch unverschämt und haben gefragt, wie es denn mit kontrolliertem abbrennen von Pyrotechnik aussieht. Da war der nette Manager gar nicht mehr nett, lief rot an und tobte. Der Trainer fand das nicht so schlimm, sah er sich doch an seine eigene Vergangenheit erinnert. »Ich hab ja früher auch immer ärger mit der Polizei gehabt, wenn wir gegen Atomkraftwerke demonstriert haben !«
Dann ging wieder die Rückrunde los und bald darauf wagten es die Ultras sogar Bengalos und Rauch bei einem Spiel der Amateure irgendwo auf einem Fußballplatz, wo kaum jemand war und niemand gefährdet werden konnte, zu zünden.
Der nette Manager hatte an diesem Tag auch einen Ausflug gemacht. Er wollte mit der Videokamera die halbnackten Frauen im Schwimmbad hinter dem Stadion filmen. Und dann so etwas! Alles verraucht! Skandal!
Nun wurden die bösen Ultras endlich dingfest gemacht. Beim nächsten Heimspiel war extra eine Anti-Terror Einheit anwesend. Die Ultras wurden an die Wand gestellt, von zwei Beamten festgehalten, von einem Dritten durchsucht. Dann schrieb man noch ihre Namen auf und machte Fotos für die Verbrecherkartei. Insgesamt waren an diesem Großeinsatz etwa 10 Beamte beteiligt. Das für 5 Ultras !!!
Eine Woche später spielte der Verein in einer anderen Stadt. Etwa 1500 Fans waren mitgefahren um ihren Verein zu unterstützen. Darunter waren auch die Ultras. Doch diese wollten heute den Verein nicht unterstützen. Sie hatten ein Spruchband dabei, worauf stand, daß der nette Manager, doch bitte den Verein verlassen sollte. Außerdem riefen sie die ganze Zeit böse Wörter.
Die lieben Fans fanden das nicht gut. Sie meinten die Ultras sind ja an der Situation selber schuld. Einer drohte sogar, die Ultras aus der Fan-Gemeinschaft zu werfen. Doch da sind die Ultras nicht einmal drin.
Einige Tage später bekamen die Ultras, die eine Woche zuvor fotografiert wurden einen Brief, daß sie ein Jahr nicht mehr zu den Heimspielen des Vereins gehen dürfen. Jetzt sollte die Stimmung im Stadion endlich wieder besser werden.
Ein paar Wochen später spielte der Rekordmeister bei unserem Verein. Die Ultras waren alle zuhause. Doch weil der Schiedsrichter nicht besonders gut pfiff, wurden auch die lieben Fans richtig böse und warfen mit allem was sie in die Hände bekamen. Sogar Herrn K. wurde ein Bierbecher an den Kopf geschmissen. Viel schlimmer war jedoch, daß einer, von der Südtribüne aus, dem gegnerischen Torwart einen Golfball an den Kopf warf und dieser blutend zu Boden stürzte.
Herr K., berichtete natürlich sofort in Deutschlands größter Boulevardzeitung: »Dort gibt es sonst überhaupt kein Gewaltpotential. Die Ultras stehen alle auf Nord !«
Weil sich die Ultras aber nicht gern als gewaltbereit beschimpfen lassen, schrieben zwei von ihnen einen Brief an den Verein, worin sie eine öffentliche Klarstellung verlangten. Frechheit !
Solche Briefe landen bei einem couragierten Polizeibeamten wie Herrn K. natürlich sofort im Reisswolf, ohne sie zu beantworten.
So langsam neigte sich nun die Saison dem Ende entgegen und die Ultras fuhren zum letzten Auswärtsspiel. Das hieß einmal mehr Großeinsatz für Herrn K. Aus sicherer Quelle wußte er, daß die Ultras heute etwas Rauch dabei hatten und so sagte er zu einem von ihnen: »Ich weiß, daß ihr Rauch dabei habt !«
Weil nun die Ultras wußten, daß Herr K. wußte, daß sie Rauch dabei hatten, haben sie ihn natürlich nicht angezündet. Weil nun Herr K. aber wollte daß die Ultras den Rauch doch anzünden mußte er zu einer List greifen. So ließ er also zur zweiten Halbzeit alle Polizeibeamten abrücken und die Kamera abbauen, die die Ultras die ganze Zeit beobachtete. Er selbst versteckte sich auf der Haupttribüne. Er dachte: »Wenn sich die Ultras sicher fühlen, zünden sie bestimmt den Rauch, den sie dabei haben. Mann, bin ich clever !«
Doch leider war das Versteck von Herrn K. nicht so gut und die Ultras haben ihn ziemlich schnell entdeckt. Und jetzt besaßen sie auch noch die Frechheit ihm dauernd zu zuwinken.
Und so hat Herr K. die Ultras immer noch nicht gefangen. Aber er wird sie weiter jagen, auch wenn er weiß, daß er ohne Ultras keinen Job mehr hätte und wieder als Ladendetektiv bei Aldi arbeiten müsste...
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