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Bettina Beispiel schrieb am 10.6. 2003 um 19:36:05 Uhr über

Künstler

Wir haben einen Freund verloren.


Zum Tode des Künstlers Michael Mathias Prechtl

Michael Mathias Prechtl ist gestorben. Knapp dreißig Jahre lang hat er Bücher für uns illustriert, Holzschnitte und Radierungen angefertigt, Plakate gestaltet. Vierzehn Bücher sind seit 1972 entstanden, mit Bleistiftzeichnungen, Tuschfederzeichnungen, farbigen Bildern in Aquarell, Sepia, Bleistift, Farbstift, mit Handabdruck, teilweise auf altem Büttenpapier. Die Palette seiner künstlerischen Techniken und Ausdrucksmöglichkeiten ist groß.

Seine ersten Illustrationen (zu Oskar Maria Graf, Das bayrische Dekameron oder Leo Tolstoi, Wie viel Erde braucht der Mensch) sind noch direkte szenische Umsetzungen des Textes. Später, in seinen großformatigen, farbigen Bildern zu Thomas Morus , Voltaire, Goethe u.a. wird er vielschichtiger, erzählt mit der Zeichenfeder weiterführende Geschichten, spürt Zeitgeschichte und gesellschaftliche Zusammenhänge auf, und spannt den Bogen kritisch und treffsicher bis in die Gegenwart.

Die Zusammenarbeit über einen so langen Zeitraum brachte uns nicht nur den Künstler, sondern auch den Menschen Michael Mathias Prechtl nahe. Er war ein malender Moralist und ist sich stets treu geblieben in seinem künstlerischen Anspruch, seiner politischen und menschlichen Überzeugung. Er wird uns fehlen.

Grit Fischer




Der Peking Kater
Die Katze Ultramarin
Die schönste aller Katzen

Michael Mathias Prechtl,
passionierter Katzenliebhaber, wurde am 26. April 1926 in Amberg/Oberpfalz geboren. Nach Kriegsteilnahme und -gefangenschaft begann er 1950 ein Studium an der Akademie der bildenden Künste Nürnberg. Seit 1956 lebte und arbeitete er dort als freier Künstler. In seinem Schaffen als Maler, Keramiker und Plakatgestalter spielt die Buchillustration eine dominierende Rolle. Seine Darstellungen sind in ihrer technischen Ausführung meisterhaft, das Sujet entlarvt häufig mit bissigem Humor soziale Missstände oder Allzumenschliches. Er starb am 26. März 2003 in Nürnberg.

Prechtl wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Darunter: Akademiepreis für Lithographie, Kulturförderpreis der Stadt Nürnberg und die Ehrengabe der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in München.

Für die Büchergilde Gutenberg illustrierte der Künstler erstmals 1972 das Buch Das bayerische Decameron von Oskar Maria Graf. Die erotischen und damals sehr umstrittenen Zeichnungen standen am Beginn einer knapp dreißig Jahre währenden fruchtbaren Zusammenarbeit. Prechtl illustrierte für die Büchergilde unter anderem Dante, Die Göttliche Komödie (1978, vergriffen), Lazarillo von Tormes (1984, vergriffen), Thomas Morus, Utopia (1987, vergriffen), Voltaire, Candide oder der Optimismus (1989, vergriffen), Mozart, Der nähmliche Narr (1991, vergriffen).




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