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Ilja Jossifowitsch Kabakow (russisch Илья Иосифович Кабаков, wiss. Transliteration Il'ja Iosifovič Kabakov; * 30. September 1933 in Dnepropetrowsk, UdSSR) ist Maler und Konzeptkünstler russisch-jüdischen Ursprungs. Während seiner Schaffensperiode in der Sowjetunion war er ein bedeutender Vertreter des »Moskauer Konzeptualismus« (Московский концептуализм). Seit seiner Emigration aus der UdSSR im Jahre 1988 lebt er in New York. Er arbeitet zusammen mit seiner Frau Emilia Kabakov als Künstlerpaar.
Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Leben
2 Ausstellungen (Auswahl)
3 Zitat
4 Weblinks
Leben [Bearbeiten]
Plastik von Ilya Kabakov in Münster/WestfalenKabakov wurde als Sohn der Buchhalterin Judelewna Soludutschina und des Schlossers Jossif Bensionowitsch Kabakov geboren. 1941, während des 2. Weltkrieges, als Kabakovs Vater an der Front kämpfte, wurden er und seine Mutter nach Samarkand (Usbekistan) evakuiert. Sein Vater starb im Krieg. 1943 wurde er Schüler der Kunstschule der Leningrader Akademie der Bildenden Künste, die ebenfalls nach Samarkand evakuiert worden war. Nach dem Ende des Krieges ging er zur Ausbildung nach Moskau, wo er gemäß den Prinzipien des sozialistischen Realismus als Zeichner ausgebildet wurde. Daneben setzte er sich mit Cézanne und, soweit möglich, mit Strömungen der westlichen Kunst auseinander, und er machte Zeichenstudien nach der Natur. 1951 schloss er sein Studium mit einem Diplom als Illustrator ab. Die nächsten Jahre arbeitete er als Kinderbuchillustrator. 1965 wurde er Mitglied des Künstlerbundes der UdSSR. Seit 1967 bewohnte Kabakov eine Dachgeschosswohnung im Zentrum Moskaus, die bald zum Zentrum der dissidenten Moskauer Kunstszene wurde.
Ab 1978 entstanden seine ersten Bildwände mit Texten, in denen er die offizielle Sowjetkunst parodierte. Die Technik der Collage erweiterte er in der Folge in seinen Installationen. 1981 begann seine Geschichte vom Mann, der niemals etwas wegwarf, eine Installation von verschiedenen Kisten mit Papieren, Notenblättern und allerhand Alltagsmüll.
Der gefallene KronleuchterOhne Chance, dass seine Arbeiten in der UdSSR ausgestellt werden konnten, gelangten jedoch bald Zeichnungen und andere Arbeiten Kabakovs auf abenteuerliche Weise in den Westen. Seine erste Ausstellung überhaupt fand 1987 in der Schweiz in der Kunsthalle Bern statt. Unter dem Titel Ilya Kabakov: Am Rande wurden 25 Bilder und 490 Zeichnungen ausgestellt.
1987 erhielt er ein dreimonatiges Stipendium des Kunstverein Graz, das ihm einen ersten Aufenthalt im Westen ermöglichte, von dem er nicht mehr in die Sowjetunion zurückkehrte. 1989 erhielt er ein Stipendium vom DAAD und im gleichen Jahr wurden seine Arbeiten am Centre Pompidou in Paris gezeigt. Seit 1988 lebt und arbeitet er hauptsächlich in New York, zusammen mit seiner Frau Emilia Kabakov, die bereits 1973 nach Israel, 1975 dann in die USA emigriert war. Von 1992 bis 1993 lehrte er an der Städelschule in Frankfurt am Main. 1992 wurden Arbeiten auf der documenta in Kassel gezeigt. 1990 erhielt Kabakov den Kunstpreis Aachen, 1993 den Max-Beckmann-Preis, den Schweizer Joseph-Beuys-Preis und das Ehrendiplom der Biennale von Venedig. 1998 wurde er mit dem Goslarer Kaiserring ausgezeichnet.
Der Palast der Projekte, Kokerei ZollvereinDie Arbeiten der Kabakovs werden in der ganzen westlichen Welt sowie in Russland in Galerien und Museen gezeigt. Zu den Installationen verfasst Ilya Kabakov häufig umfangreiche, eigenständige Textbände. Kabakov ist ein außerordentlich erfolgreicher Ausstellungskünstler mit jährlich einer beachtlichen Zahl von Ausstellungen.
Seit seiner Dissidentenzeit in Moskau ist seine Konzeptkunst, in der es zunächst um Reflexionen über die russische Mentalität, die gesellschaftlichen Bedingungen und um tägliche Probleme der Menschen in der UdSSR ging und in der er sich später mit utopischen Bauentwürfen und Gesellschaftsutopien grundsätzlich beschäftigte, von großem und vielfältigem Einfluss auf zeitgenössische Künstler.
Ausstellungen (Auswahl) [Bearbeiten]
1986 Am Rande, Düsseldorfer Kunstverein
1988 10 Alben, Portikus, Frankfurt am Main
1989 Das Schiff, die Kommunalwohnung, Kunsthalle Zürich
1989 Who are these little men, Institute of Contemporary Art, Philadelphia
1990 He lost his mind, ran away, naked, Ronald Feldman Fine Arts, New York
1991 52 entretiens dans la cuisine communautaire, (Wanderausstellung), Art Transit, Marseille
1992 Das Leben der Fliegen, Kölner Kunstverein
1992 Illustration as a way to survive (Wanderausstellung), Courtrai, Koninklijke Academie voor Schone Kunsten,
1992 DOCUMENTA IX in Kassel
1993 Het Grote Archief, Stedelijk Museum, Amsterdam
1993 Incident at the Museum of Water Music, Museum of Contemporary Art, Chicago
1993 NOMA oder der Kreis der Moskauer Konzeptualisten, Kunsthalle Hamburg
1994 Operations room, (Wanderausstellung), Nykytaiteen Museum, Helsinki
1995 The disconnected railway car, Deichtorhallen Hamburg
1996 On the roof, Palais des Beaux-Arts, Brüssel
1996 'Ilka Kabakov - Der Lesesaal', Deichtorhallen Hamburg
1997 Skulptur.Projekte: Blickst du in den Himmel, Aaseewiese Münster
2000 Between the cinema and a hard palace, Tate Modern, London
2000 Palace of Projects, Public Art Fund, New York
2001 Palace of Projects, ständige Ausstellung im Salzlager der Kokerei Zollverein, Essen
2001 Tacita Dean – Kunstpreis Aachen 2002, Ludwig Forum Aachen
2003 50. Biennale von Venedig
2004 Ilya und Emilia Kabakov – The incident in the museum and other installations, Eremitage, St. Petersburg
2005 1. Moskau Biennale
2006 RUSSIA! Guggenheim Museum, New York und Bilbao
2007 Under the snow, Museum am Ostwall, Dortmund
2010 »Ilya Kabakov – ORBIS PICTUS - Der Kinderbuchillustrator als eine soziale Figur«, Kunstmuseum Zug, Schweiz
2010 Ruhratoll, Baldeneysee, Essen
Zitat [Bearbeiten]
Mein Lieber! Du liegst im Gras, den Kopf im Nacken, um dich herum keine Menschenseele, du hörst nur den Wind und schaust hinauf in den offenen Himmel - in das Blau dort oben, wo die Wolken ziehen - das ist vielleicht das Schönste, was du im Leben getan und gesehen hast. (Text der Skulptur in Münster.)
Weblinks [Bearbeiten]
artcyclopedia.com: Ilja Kabakow
www.kunstmarkt.com: Galerieverbindung und Kunstobjekte v. Ilja Kabakow
Eine kritische Biografie von Ilya Kabakov (englisch) im Pdf-Format (49 kB)
www.ilya-emilia-kabakov.com
Der Palast der Projekte auf der Kokerei Zollverein
The palace of projects
Normdaten: PND: 11896352X (PICA) | LCCN: n85302091 | WP-Personeninfo
Personendaten
NAME Kabakow, Ilja
ALTERNATIVNAMEN Kabakow, Ilya Jossifowitsch
KURZBESCHREIBUNG ukrainischer Künstler
GEBURTSDATUM 30. September 1933
GEBURTSORT Dnepropetrowsk
Von „http://de.wikipedia.org/wiki/Ilja_Kabakow“
Kategorien: Künstler | Träger des Kunstpreises Aachen | Kokoschka-Preisträger | Geboren 1933 | Mann
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