Saladin, Jusuf ibn Aijub
Salah ad-Din
Sultan von Ägypten und Syrien 1171/75-1193
* um 1138 Takrit, Mesopotamien
† 4. 3. 1193 Damaskus
Als Oberbefehlshaber der Truppen des Sultans von Damaskus, Nureddin (* 1118, † 1174), eroberte der Kurde Saladin 1164 Ägypten und wurde 1169 Wesir des ägyptischen (ismailitisch-schiitischen) Kalifen der Fatimiden-Dynastie. 1171 stürzte er diesen, begründete die bis 1250 herrschende Dynastie der Aijubiden und anerkannte das sunnitische Kalifat von Bagdad. Nach dem Tod Nureddins wurde er sein Nachfolger als Herrscher Syriens (1174) und Aleppos (1183), eroberte 1187 Jerusalem und große Teile des Gebiets der Kreuzfahrer und löste damit den 3. Kreuzzug aus (1189-1192). Im Friedensschluß mit Richard I. Löwenherz gestand er, außer Akkon ohne eigene territoriale Verluste, den Christen freien Zugang zu den heiligen Stätten zu. Großmut und Tapferkeit machten ihn im islamischen Orient zum Inbegriff des idealen Herrschers, während er in der abendländischen Dichtung als „edler Heide” gefeiert wurde (zum Beispiel in G. E. Lessings Schauspiel „Nathan der Weise”, 1779).
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