Julchen. Der Name ist untrennbar verbunden mit dem allerersten Auto meiner Mutter. Ein gebrauchter, knallroter Fiat 500 Kombi. Mit einem Starterhebel zwischen den Vordersitzen, den man hochreissen musste, um das Motörchen nach langer, qualvoll wimmernder Kurbelei tuckernd und hustend in Gang zu bringen. Direkt neben dem Starterhebel war zum Verwechseln ähnlich der Chokehebel angebracht. Verstellte man diesen unabsichtlich, multiplizierte sich der Zeitaufwand für das Startmanöver auf wunderbare Weise mit dem Fehlwinkel dieses Hebels. Aber wenn Julchen einmal angelaufen war, konnte man mit ihr den Wocheneinkauf erledigen, zum Baden an den Glienicker See fahren oder grosse Mengen Holz für den Winter herankarren.
Julchen ist heute wahrscheinlich im Himmel, und wenn nicht, dann ist sie mir sicher schon reinkarniert als Edelstahltopf, Büchsenöffner oder Computergehäuse untergekommen, ohne dass mir das bewusst geworden wäre.
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