Als ich noch im kleinen grünen Städtchen an der H. verweilt bin, kam es dazu, das die Schulklasse, die ich besucht habe, von außerordentlich hohen Raten von Devianz gezeichnet war. Pubertäre Schwangerschaften, Rauschgiftsucht, Beschaffungskriminalität und Sachbeschädigungen standen an der Tagesordnung. Hernach fühlte sich ein Psychologenteam der Universität Potsdam genötigt, speziell unsere Klasse zu interviewen und Einzelgespräche mit uns zu führen. Im Rahmen eines solchen Gespräches, in dem thematisiert worden ist, weswegen ich damals den Mercedesstern abgebrochen und entwendet habe, habe ich auf das lyrische Stilmittel der Übertreibung zurückgegriffen und so glaubhaft wie möglich zu bestätigen versucht, dass ich den abgebrochenen Schaft des Sterns dem eigentlichen Eigner des Fahrzeugs während der Verfolgung in den Oberschenkel gerammt habe. Dem ist natürlich nicht so gewesen, vielmehr habe ich irgendwann aufgegen, an dem scheiss Stern rumzuwurschteln, weil er mit irgend so einer scheiss Feder in die Motorhaube eingelassen gewesen ist und ich ihn bis zuletzt nicht abgekriegt hab ...
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