Wenn ich mich recht entsinne, waren das die Claqueure des Schahs von Persien, die er auf Reisen in Länder mitzubringen pflegte, wo er Kritik erwarten konnte.
Aber auch in bundesdeutschen Vereinen, Verbänden und erst recht Parteien trifft man auf Jubelperser. Ich erinnere mich an den zweiten Vorsitzenden eines gewissen Verbandes, eine graue Eminenz, die zu Landeshauptversammlungen mit einer Schar Jubelperser anzureisen pflegte, um zu verhindern, dass dort über eine Satzungsänderung nachgedacht wurde. Das totklatschen missliebiger Stimmen gehörte neben cholerischen Verbalattacken zu seiner bevorzugten Methode.
Wenn das nicht ausreichte, drohte er fast weinerlich mit seinem Rücktritt als Chefredakteur des von ihm alleine redigierten Verbandsorgans, um dann sofort Stimmen tiefsten Entsetzens und größter Anteilnahme zu ernten: »Bitte Herr E., so bleiben sie doch, ihre Arbeit ist so unersetzlich, wie können Sie überhaupt nur an Rücktritt denken?!«
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