Joachim Kroll wurde nach seiner Festnahme 1976 von den Medien »Menschenfresser von Duisburg« genannt. Die Polizei war ihm auf die Spur gekommen, weil in seinem Wohnblock ein vierjähriges Mädchen vermisst wurde und Nachbarn über ein verstopftes Abflussrohr geklagt hatten.
Als die Beamten bei Kroll klingelten, zeigte der gleich auf einen Suppentopf in der Küche. Darin kochten die zerstückelten Gliedmaßen des Kindes. »Ich habe davon probiert«, sagte Kroll den Beamten, »aber es schmeckt nicht.« Im Kühlschrank lag der Kopf des Mädchens, die Eingeweide hatte er in die Toilette geworfen.
Doch er hatte noch andere Morde begangen. Kroll hatte zwischen 1955 und 1976 drei Frauen ( 19 bis 61 Jahre ), 4 Mädchen ( 4 bis 13 ) und einen Mann ( 25 ) getötet. In seinem späteren Prozess wurde der 48jährige zu neunmal lebenslänglich - wegen achtfachen Mordes und eines Mordversuches - verurteilt. Vor der Polizei hatte er zeitweise bis zu 12 Morde gestanden, später allerdings widerrufen.
Mit einem Intelligenzquotienten von 76 war der Waschraumwärter Kroll, der die Sonderschule ohne Abschluss verlassen hatte, am Rande der Schwachsinnigkeit. Zeit seines Lebens wurde er als dumm und zurückgeblieben gehänselt. Bei einem Schlachter lernte Kroll, wie man Kühe und Schweine tötete. Dabei spürte der Spätpubertierende erste sexuelle Regungen. Nur beim Abstechen und Ausweiden von Tieren kam Kroll zum Orgasmus. Später trieb er Sodomie in den Stallungen der Bauern.
Nach dem Tod der Mutter, die seine einzige Bezugsperson war, verlor Joachim Kroll die Hemmung, Menschen zu töten. Er starb am 1 Juli 1991 im Gefängnis.
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