Big Jim von Mattel.
Außer Big Jim, dem Chef, gab`s noch Big Josh mit Vollbart, Big Jeff, den Blonden und Big Jack, den Schwarzen.
Allen Figuren war gemeinsam, daß man durch Druck auf einen Knopf im Rücken den rechten Arm herunterschnellen lassen konnte. Damit konnte man Big Jim in Karatemanier ein Brett zerschlagen lassen, Big Josh konnte mit einer Axt einen Holzscheit teilen und Big Jeff mit einer Machete einen Bambus abschlagen. Ich weiß nur nicht mehr, was Big Jack konnte - vielleicht war der einfach nicht so gewalttätig wie die anderen - ich glaube, er war ein guter Läufer.
Für die Figuren gab`s natürlich jede Menge Ausrüstung, mit der man sie diverse Abenteuer bestehen lassen konnte. Verschiedene Jeeps, von denen einer sogar echtes Licht hatte, Campingwagen, Hubschrauber, Zelte, Boote und was man sonst noch so für echte Abenteuer braucht.
In den entsprechenden Werbesendungen konnten die Figuren mit dem Mechanismus der rechten Hand ihre Ausrüstung zum Teil auch bedienen. So sollte man z.B. die am Jeep befestigte Falle für ein Nashorn hierdurch auslösen können. Das Problem war leider, daß der Auslösemechanismus seinerseits so schwergängig war, daß man ihn mit dem rechten Arm der Figur nicht auslösen konnte. Der Versuch, diese Manko mit Gewalt auszugleichen, führte meist zum Verlust oder Beschädigung des rechten Armes.
Auch sonst funktionierte vieles nur für eine begrenzte Zeit in etwa so, wie es sollte. Die erste Generation der Figuren hatte z.B. keine beweglichen Finger. Um dennoch ihre Ausrüstung halten zu können, war diese mit Schlaufen versehen, so daß man sie an die Hände stecken konnte. Doch auch das führte wieder zu zwei Problemen: Zum einen hielt das teilweise nicht besonders gut, so daß die Figuren im wildesten Getümmel dazu neigten, ihre Ausrüstung einfach fallen zu lassen und zum anderen brachen diese Schlaufen gerne ab, so daß die Figuren die Sachen gar nicht mehr halten konnten. Dieses Problem wurde in der zweiten Generation der Figuren beseitigt. Sie hatten nun gebogene und elastische Finger, die eine hohle Faust formten, so daß sie ihren Krempel richtig halten konnten.
Später gab`s dann auch Piraten, drei Piratenkapitäne, die die Namen echter Vorbilder trugen. Einer war jedenfalls Kapitän Drake und der konnte mit Hilfe seines rechten Armes sein Gesicht in einen Totenkopf verwandeln, der dann im Dunkeln sogar leuchtete. Ich glaube nicht, daß der echte Drake das auch konnte. Besonders cool war der rechte Arm des zweiten Kapitäns, denn der ging auf Knopfdruck nicht von oben nach unten, sondern von unten nach oben und konnte dabei eine Pistole abfeuern. Nur leider führte das Abfeuern der Patronen mit der Zeit zur Auflösung des rechten Armes und endete damit, daß schließlich beim Abfeuern der Pistole die ganze Hand samt Pistole aus dem Unterarm geschossen kam - aber das war eigentlich auch nicht schlecht und einem Piratenkapitän durchaus würdig.
Außer Big-Jim-Figuren gab´s auch noch Figuren, die »Actionteam« hießen, aber die waren irgendwie Scheiße. Im Grunde wurde so eine Art Glaubenskrieg ausgetragen, welche Figuren nun die besseren waren und wehe dem, der in einem Actionteam-Gebiet nur Big-Jim-Figuren besaß - der mußte im Zweifel alleine spielen.
Im Gegensatz zu Barbie scheint Big Jim und sein Team in Vergessenheit geraten bzw. gänzlich verschwunden zu sein. Das kann ich gar nicht verstehen, denn das beste habe ich ja noch gar nicht erwähnt: Alle Big-Jim-Figuren hatten den Oberkörper, den man zu Beginn des dritten Jahrtausends eigentlich haben sollte, nämlich in V-Form mit Waschbrettbauch und ordentlich Bizeps, die sogar anschwollen, wenn man die Arme beugte. (und genau das konnte das Actionteam nicht). Die passenden Beine hatten sie natürlich auch.
Aber wahrscheinlich wird es so sein, daß die Jungs heutzutage schon in frühester Kindheit lieber wie Big Jim aussehen wollen als mit Big-Jim-Figuren zu spielen. Ich hoffe, daß sich diese Entwicklung bei den Jungs, die dann später mit Teenage-Mutant-Ninja-Turtles gespielt haben, nicht wiederholt ...
|