"Sie kommt dreissig Minuten zu spät, und ich sage dem Portier, er solle sie rauflassen, obwohl ich sie dann schon vor meiner Wohnung treffe, als ich gerade abschliesse.
Sie trägt nicht das Karl-Lagerfeld-Kostüm, das ich erwartet hatte, aber sie sieht trotzdem adrett aus : eine Seidengaze-Bluse mit Straßmanschetten und eine bestickte Samthose, beides von Jergenî-Moden, einem europäischen Label, von dem ich bisher noch nichts gehört habe.
Ich muss Jean im Büro anrufen und sie anweisen mehr über Jergenî-Moden in Erfahrung zu bringen.
Die in mir aufkeimende Hilflosigkeit, angesichts meiner sich wie aus dem Nichts auftuenden Wissenslücke im Modesektor, bekämpfe ich mit der Aussicht sie später noch durchficken zu können.
Auf den Fahrstuhl wartend, kontrolliere ich meine Garderobe in den verchromten Schachttüren.
Ich trage einen einreihigen Zweiknopf-Anzug aus Wollflanell mit Kreidestreifen, ein mehrfarbiges buntgestreiftes Baumwollhemd und ein seidenes Taschentuch, alles von Patrick Aubert, eine gepunktete Seidenkrawate von Bill Blass und eine Brille mit ungetönten Gläsern, Gestell von Lafont Paris. Wo zum Teufel kommt bloss plötzlich dieses russlanddeutsche Modelabel her? Der Gedanke beunruhigt mich so sehr, das ich leicht anfange am ganzen Körper zu zittern, sie kriegt von der ganzen Angelegenheit mal wieder nichts mit.
Ich war heute nach dem Gym für sie Einkaufen, im Tierladen und in dem Haushaltswarenladen an der Amsterdamer. Was ist schon Jergenî-Moden? Das werde ich der verdammten Schlampe noch austreiben, allerdings erst nach ein paar J&B für mich, und für sie zwei flaschen Cristal und eine XTC-Tablette."
...
Das würde Batemann dazu sagen.
Die Klamottenaufzählung musste ich nachschlagen, den Rest hat Batemann übernommen.
|