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schmidt schrieb am 30.12. 2023 um 02:40:21 Uhr über

JedesEndeKannEinAnfangSein

Normalerweise halte ich von solchen Sprüchen eher wenig bis nichts. Weil sie so allessagend und dabei nichtssagend sind. Tatsächlich aber habe ich in diesem Spruch eine musikalische, direkt auf das Klavier/Instrument bezogene Weisheit wieder- oder entdeckt die ich erst nicht richtig wahrnehmen wollte, weil dazu auch eine gewisse Portionierung von Geschwindigkeiten in den Tonabfolgen gehört, die man entweder im Gefühl hat und sie nicht wirklich gut lehren kann. Man kann es vormachen und es gibt Schüler die es ganz direkt genau so wie vorgemacht nachmachen können. Das ist es dann aber auch, aber das meine ich nicht, würde man es noch einmal vormachen wäre es ein anderes, und das eben begreift der Schüler dann meistens nicht mehr, er bleibt bei dem einmal Vorgemachten als das was es gilt zu lernen, aber er will das prinzip nicht verstehen. Diese zu erfühlenden „richtigen Tempi“ die es braucht um aus einem Ende auch gleich einen Neubeginn machen zu können, man muß dem Ende ja einen gewissen Ausklang geben, das gehört sich einfach so für ein Ende, oder man macht kurz hart und feste und laut schluß und schrmms oder scrmmsschmrrmsschmernmms und dann ist stille. aber auch diese Stille ist dann wichtig, die gehört dan zu dem schrumms dazu, bevor es irgendwie weiter gehen darf, das hab ich oft falsch gemacht. ich hab zu schnell in die stille gespielt. ich wollte immer fertig werden. ich habe musik nicht als zeitvertreib begriffen sondern als Quälerei. Ich habe mich nicht gefreut über sechs doppelbissechsfachbekreuzte Seiten Bachfuge sondern gefürchtet. Aber ich habe erlebt, wenn man in dem Glauben spielt, man wird jetzt von den staatlichen Häschern abgeholt und verschleppt und hinausgeworfen oder in einer Befragungszelle eingesperrt und man hat nur soviel zeit bis diese sechsseitige Fuge von Bach zu ende gespielt ist und danach erst dürfen sie reinkommen und dich holen, aus kulturellen Gründen und wegen der Historie ein wenig respekt bitte ja, dann kommen dir diese nein können dir diese sechs seiten Bachfuge plötzlich gar nicht mehr lang genug vorkommen und du kannst gar nicht langsam genug spielen um so schnell eben nicht ans ende zu kommen und da mein Leiber, meine Liebe, da, da lernt ihr alle erst mal welche schönheit da drinsteckt in dem Bach, das kann ich euch allen schwölren, da erst lernt ihr überhaupt erst mal ein ganz kleines bißchen, wenn ihr eine blöde Schunkelmusik für die Orgel dreistimmig geschrieben vor euch habt und denkt das ist april in Portugal das spiel ich mal so runter und improvisier ein bißchen dazu, aber das du dann plötzlich mitten in den Noten nicht mehr weißt welches Lied du grade spielt und du bist aber mittendrin mit Augen und Händen in den Noten und du denkst dir, dieses April in Portugal das kann man ganz genauso wie eine dreistimmige bachfuge spielen, dieser Bach ist ein richtiger Schlingel, der zeigt allgemeine Muster die überall anzuwenden sind, jedenfalls wollte ich sagen man kann gerade diese ganz ganz leichten naiven stücke auch ganz ganz anders betrachten


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