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Gerhard schrieb am 21.1. 2024 um 12:35:52 Uhr über

Jahreszeiten

Es ist bitterkalt,und die schöne Journalistin,die
für das interessante Wochenmagazin einen klugen
Artikel über Frauenrechte schreibt,ist froh,daß
es in ihrer Wohnung warm und gemütlich ist.
Leider muß die Nachbarin der hübschen Dame,die
in einem kleinen Supermarkt sehr schlecht bezahlt
wird,immer wählen,ob sie was fürs Essen oder für
die Heizung zahlt -beides zusammen geht nicht.
Die Journalistin hat erfreulicherweise gute
Freundinnen,und sie mailt flott vier von ihnen.
Eine,die Ärztin ist, bringt in ihrem Auto auch
einen kleinen Ofen mit und hat Koks und Holz im
Kofferraum. Und alle Damen haben auch Körbe mit
Lebensmitteln und Getränken.
In jedes Zimmer der Nachbarin kommt flugs je ein
mitgebrachter Heizstrahler,dann schleppen die
Freundinnen den Ofen in die Wohnküche. Die Ärztin
fragt die Nachbarin,wie es ihr geht,sie hat auch
ein paar wichtige Medikamente mitgebracht.
Die Journalistin kocht auf dem kleinen Ofen eine
Grießnockerlsuppe und einen Jägerbraten und stellt
ein Stück Obstkuchen dazu. So hat die Nachbarin
nun in ihrer Wohnung wohltuende Wärme und Essen.

Im Frühling wird es schön warm,die ersten Blumen
sprießen. Die fesche Journalistin kennt auch eine
junge Frau,die mal in einem Zirkus Akrobatin war.
Leider hatte sie einen brutalen Mann,der sie oft
schlug. Im Zirkus gab es einen Löwen,den »Wüstenkönig«,der,wenn der Mann nicht mit ihm
auftrat,in einem großen Käfig untergebracht war.
Es fiel leider dem grausamen Mann nix Besseres ein,als den Löwen zu reizen: Er brach aus und
stürzte sich zu deren maßlosen Entsetzen auf die
Frau -und begann,deren Gesicht zu zerfetzen.
Außer Augen,die nun immer todtraurig waren,Mund
und Kinn blieb nichts »übrig«.
Inzwischen ist der Mann in einem Fluß ersoffen -
und die Frau sehr verzweifelt.Am liebsten würde
sie sich töten.

Die liebe Journalistin geht zur Nachbarin,die
nie ihre Wohnung verläßt und grad in ihrem Wohnzimmer bitterlich schluchzt. Stets verbirgt
ein Schleier fast alles von dem einst schönen
Gesicht. Behutsam geht die Journalistin zu der
Dame und nimmt sanft die eine Hand:"Bitte,komm
mit!" Es ist immer so,daß die Journalistin in
der Wohnung der Nachbarin putzt und zusammenräumt
und dann der armen Frau ein frisch gekochtes Essen
bereitstellt.
Aber nun führt sie die Dame aus dem Haus heraus.
Wie lange ist die Arme nicht mehr draußen gewesen!
Gaaanz langsam,einen Arm um ihre Schulter legend,
geleitet die Journalistin die Frau in ihr kleines
Auto. Es geht in ein Kunstmuseum,in dem wunderschöne Bilder hängen,und dann in einen kleinen Wald,der ein Flüßchen begleitet.
Ein bissel weinend geht die Frau neben der Journalistin her,und auf beide strahlt die
Frühlingssonne.

Im Sommer fliegt die Journalistin nach Tunesien.
Sie wird dort allerlei besichtigen,aber auch Artikel über die Flüchtlinge,die nach Tunesien
gekommen sind,und über die Menschenrechtslage dort
schreiben. Sie schaukelt auf einem Kamel durch
die Sahara und blickt staunend auf die Ruinen der
einstigen Weltstadt Karthago. Dann liegt sie
am Strand und läßt sich von der Sonne brutzeln.
Am nächsten Tag führt sie ein Spaziergang in ein
Lager,in dem ziemlich viele Flüchtlinge untergebracht sind.Etliche werden dann als Bootsflüchtlinge übers Mittelmeer fahren.
Die Journalistin hat Kleidung,Essen und anderes,
was die Flüchtlinge brauchen,mit.
Wieder einen Tag später wird die Hübsche entschlossen an einer Demo vor dem Präsidentenpalast in Tunis teilnehmen.

Der Herbst beginnt,an den Bäumen sind Früchte zu
sehen,aber es fallen auch schon Blätter runter.
Die Journalistin schaut bei ihrer Nachbarin vorbei,die mittlerweile einen halbwegs guten Job
gefunden hat. Dann geht sie wieder zu der armen
Dame mit dem so traurig entstellten Gesicht.
Gottseidank haben die vielen gemeinsamen Spaziergänge,Museumsbesuche,auch gemeinsam Essen
gehen (ganz hinten in einem kl.Gasthaus,wo`s nicht
auffällt,wenn die Frau ihren Schleier abnimmt)das
Selbstbewußtsein der Dame gestärkt.
Die Journalistin und ihre nunmehrige Freundin gehen dann wieder mal durch ihren wunderschönen
Lieblingspark. Es ist ein richtig schöner Herbst.

Neben einer Imbißbude im Park sitzt eine ärmlich gekleidete,blasse Frau.Ganz eindeutig hat sie
Hunger. Die zwei Freundinnen kaufen sich und
der Dame was Leckeres zu Essen.Weder die Frau
in der Imbißbude noch die Arme stört das zerstörte
Gesicht der Freundin d.Journalistin.
Dann wird die arme Dame in eine seeeehr gute
Einrichtung der Evang.Diakonie gebracht,wo mit
Spenden dafür gesorgt wird,daß Leute Lebenswichtiges und gutes Essen bekommen.Und wer
es nötig hat,kriegt in der Einrichtung ein gemütliches Zimmer.

So kann unsre schöne Journalistin in JEDER Jahreszeit gut für Mitmenschen sorgen!!



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