... sind Sammler, die vor dem Auflesen noch ein bisschen rennen, prügeln oder mit Gegenständen schmeißen müssen.
Das Rennen, Prügeln und Mit-Gegenständen-Schmeißen hat sich verselbständigt und ist Wesenskern zahlreicher Kulte geworden, welche ihrerseits die absonderlichsten Blüten getrieben haben.
In diesem Zusammenhang besonders hervorzuheben ist das Aufstellen zweier mehr oder minder gleich starker Gruppen aus Rennern, Prüglern und Schmeißern, die - farblich von einander unterschieden - sich gegenseitig hinterher rennen, verprügeln oder beschmeißen bis zum Exitus. Merkwürdige Rituale dieser Art haben die Kultur großartig mit Schlachtendenkmälern, Heldenprosa, M-arschmusik, liebevoll gemalten Renn-, Prügel- und Schmeißszenen sowie kraftvollen Plastiken bereichert.
Die letzten Jahrzehnte waren Zeugen einer zunehmenden Dekulturalisierung des Renn-, Prügel- und Schmeißgeschehens. Immer häufger besinnt man sich wieder des Sammelns, ehedem ehrenrührig und als »Plündern« bezeichnet, und weicht den gegnerischen Rennern, Prüglern und Schmeißern unter unfreiwilliger Ersatzbeutenahme von Nichtbeteiligten zielsicher aus.
Wie überhaupt der Konservatismus und die Selbstgenügsamkeit der ostasiatischen Reiche, von wenig rühmlichen Ausnahmen abgesehen, höheres Lob verdienen, so muss auch hier kurz auf die Bewahrung der Renn-, Prügel- und Schmeißbräuche durch Mitglieder buddhistischer Konvente eingegangen werden. Statt des Sammelns von Tai Ginseng bevorzugten sie in Korea das Prügeln in Form von Taekwon Do, in Japan das Schmeißen von Pfeilen, Kyudo genannt, und in Zhongguo das Lange Rennen (Chang Zheng) - und auch heute erklingt es aus so manchem Reisebericht:»DieMöncheHabenDichMitAltemObstBeworfen«).
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