Islamabad:
Nur Stunden nach ihrer Ankunft am 18. Oktober war BenazirBhutto schon das Ziel eines ersten verheerenden Bombenanschlags, bei dem mindestens 140 Menschen getötet und etwa 250 weitere verletzt wurden. Sie selbst blieb unversehrt. Jetzt wurde sie bei einem Anschlag auf eine ihrer Wahlkampfkundgebungen von einem Attentäter getötet. Wer hinter dem Attentat steckt, war zunächst unbekannt.
BenazirBhuttos politische Laufbahn glich einer Achterbahnfahrt: Sie war die erste Regierungschefin der islamischen Welt, musste aber unter heftigen Korruptionsvorwürfen wieder abtreten und das Land verlassen. Nach Pakistan zurückgekommen war BenazirBhutto vor wenigen Wochen, um bei der Parlamentswahl Anfang Januar anzutreten und die Herrschaft von Präsident Pervez Musharraf anzugreifen. Dieser hatte BenazirBhutto nach der Verhängung des Ausnahmezustands auch vorübergehend unter Hausarrest gesetzt.
Ihre eigentliche Kampfansage galt aber den islamischen Extremisten, die sich im Grenzgebiet zu Afghanistan festgesetzt haben. „Ich bin ein Symbol dessen, was die sogenannten Dschihadisten, die Taliban und die AlQaida am meisten fürchten“, schrieb sie in ihrer Autobiographie. „Ich bin eine politische Führerin, die darum kämpft, Moderne, Kommunikation, Bildung und Technik nach Pakistan zu bringen.“
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