Not the daily operation, but the first and, I hope, the last one.
Früh ins Bett, nicht mehr 'im Jirgl' lesen (Abschied vdF), vorher eine schnelle Mahlzeit (sechs Stunden vorher nichts essen und trinken), früh aufstehen und sich zum Zug fahren lassen (laufen, die Wartehalle ist voller Menschen, aber am Schalter ist kein Betrieb), der rote Zug wartet, Küßchen. Leicht verschnupft lese ich 'Was ist Strukturalismus'. Station 1: ein mittelalterlicher Bahnhof, fast ein Schloß mit Türmchen etc.
Schneeregen draußen, kein Schirm, eine Stunde Fahrt. Ich frage zweimal nach dem Weg: 'Wie komm' ich denn zu woolworth?' (der Einfachheit halber). Die Weserbrücke kam mir bekannt vor und aach, da ist ja das Buchgeschäft!
Im Wartezimmer ein 'gemütlicher' Herr mit Lebensgefährtin ('ich bin nämlich berufstätig, deshalb frage ich!'). Herein kommt eine Dame mit Arm im Gips, die sich gleich eine Banane schält ('das schaff' ich allein'). Beide waren bereits seit 10 Jahren mehrfach hier... (o Gott).
Dann bekomme ich diverse Drogen gespritzt ('zieh'n Sie sich schon mal aus, Strümpfe und Unterwäsche können Sie anbehalten'), aber es scheint nicht ganz einfach zu sein, mich 'einzuschläfern'. Der Portugiese ist jedenfalls ziemlich witzig und 'aufmunternd'. Im OP-Saal (Blickkontakt mit allen Schwestern: wenigstens das!) verabreicht er mir aber die letzte Ölung.
Den Arzt sehe ich nicht, meine linke Hand (Gott sei Dank) auch nicht, und ich spüre keinen Schmerz, bin angenehm BETÄUBT, schwebe in anderen Regionen und lausche den (Alltags!)-Gesprächen (irgendwie ernüchternd): eine fragt, wie lange die Behörden Unterlagen aufbewahren müssen? '10 Jahre, glaube ich' Und wer die denn hätte? Sie habe ihre Eltern mit 2 1/2 Jahren verloren! Beim Einwohnermeldeamt, ach nein beim Standesamt...' '1966?' Das seien ja schon 30 Jahre
26.02.01
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