Beim Typ 1- Diabetes spielen sowohl erbliche als auch
Umweltfaktoren eine Rolle. Der Typ-1-Diabetes wird mit einer
Wahrscheinlichkeit von 3-5 % von einem Elternteil auf ein Kind
vererbt. Sind beide Eltern an Typ-1-Diabetes erkrankt, steigt das
Risiko auf 10-25 %. Bei einem zunächst nicht erkrankten eineiigen
Zwilling eines Typ-1-Diabetikers liegt das Risiko des anderen
Zwillings bei 30-50%. Man geht davon aus, dass es auf der
Grundlage einer genetischen Veranlagung auslösende Faktoren gibt.
Hierfür werden vor allem Virusinfektionen, eventuell auch
Ernährungsfaktoren, verantwortlich gemacht. Diese führen über eine
fehlgeleitete Immunreaktion zur Zerstörung der körpereigenen
insulinproduzierenden Zellen. Man spricht in diesem Zusammenhang
auch von einer Autoimmunerkrankung. Eine Virusinfektion kann eine
Autoimmunerkrankung auslösen, bei der Immunzellen und
Antikörper (Abwehrstoffe) gebildet werden, die gegen
körpereigenes Gewebereagieren. Die wichtigsten Antikörper beim
Typ-1-Diabetes sind Inselzell-Antikörper (ICA),
Insulin-Autoantikörper (IAA), Antikörper gegen das Enzym
Glutamatdecarboxylase (GADA) und Antikörper gegen die
Tyrosinkinase IA-2. Diese Antikörper sind schon Monate bis Jahre
vor dem Ausbruch des Diabetes im Blut der Betroffenen
nachweisbar.
Typ-2-Diabetes
Beim Typ-2-Diabetes wirken mehrere erbliche und nicht-erbliche
Faktoren zusammen: Genetisch bedingt sowie un Folge von
Übergewicht und Bewegungsmangel sprechen die Körperzellen
weniger auf Insulin an (=Insulinresistenz).
Dass die Vererbung beim Typ-2-Diabetes eine wichtige Rolle spielt,
weiß man aus Vergleichsbeobachtungen an Zwillingen. So beträgt
das Erkrankungsrisiko für eineiige Zwillinge von Typ 2- Diabetikern
50-90%. Neben der genetischen Grundlage wird die Ausprägung
eines Typ-2-Diabetes aber entscheidend gefördert durch:
Fehlernährung,
Übergewicht und
Bewegungsmangel.
Zu Beginn des Prozesses der Insulinresistenz kann der Körper den
Mehrbedarf noch durch eine Mehrproduktion von Insulin
ausgleichen und so den Blutzuckerspiegel im Normbereich halten.
Nach einiger Zeit erschöpft sich jedoch die Insulinproduktion. Es
entsteht zunächst ein überhöhter und verlängerter Blutzuckeranstieg
nach Zuckeraufnahme (gestörte Glukosetoleranz) und schließlich ein
manifester Typ-2-Diabetes.
Beim Schwangerschaftsdiabetes treten im Verlauf der
Schwangerschaft hormonelle Umstellungen auf, die zu einem
erhöhten Insulinbedarf und zu erhöhten Blutzuckerspiegeln führen
können.
Ein Diabetes kann grundsätzlich auch durch Erkrankungen der
Bauchspeicheldrüse oder im Rahmen anderer Krankheiten auftreten.
Auch manche Medikamente, insbesondere Kortison, können an der
Entstehung eines Diabetes beteiligt sein.
|