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Mikutsch schrieb am 7.10. 2001 um 21:51:45 Uhr über

Informationsdefizit

Angst durch fehlende Information

Die Angst durch mangelnde Information nimmt im komplexen Fluggeschehen einen hohen
Stellenwert ein. Die Angst vor dem Unbekannten, der Komplexität und Undurchschaubarkeit
der Technik ist leicht nachvollziehbar. Der Mensch begibt sich mit Hilfe des Flugzeugs in
das Medium Luft, in dem er sich aus eigener Kraft nicht fortbewegen und in einer
Reiseflughöhe von zehntausend Metern nicht einmal atmen und somit überleben kann.

Dass eine tonnenschwere Maschine überhaupt problemlos abheben kann und bei Ausfall
eines oder sogar beider Triebwerke nicht wie ein Stein vom Himmel fällt, ist für Menschen
ohne weiterführende Physikkenntnisse schwer nachvollziehbar. Entsprechend werden viele
Gegebenheiten, die mit dem Flugablauf verbunden sind, mit Skepsis und Anspannung
betrachtet. Allein die Sicherheitsvorkehrungen am Flughafen und die Hinweise der
Flugbegleiter auf Notausgänge und Sauerstoffmasken vor dem Start können von
Flugängstlichen dahingehend interpretiert werden, dass das Fliegen offensichtlich mit
besonderen Gefahren verbunden ist und somit die eigene Anspannung noch erhöhen.
Häufig wird auch dem »Gong« im Flugzeug drohendes Unheil zugesprochen, insbesondere,
wenn daraufhin einer der Flugbegleiter im Cockpit verschwindet. Dass dieser Gong der
Flugzeugbesatzung untereinander, sowie mit den Passagieren als Kommunikationsmittel
dient, bedarf meist erst einer klärenden Erläuterung.



Auch die Geräusche und ungewohnten
Körperempfindungen insbesondere bei Start und
Steigflug können Angst auslösen. Den Steigwinkel
von 18 Grad empfinden viele Passagieren als "fast
senkrecht nach oben gehend". Der Druck auf den
Ohren und die Empfindung des eigenen
Körpergewichtes, welches einen in den Sitz drückt, ist
für viele höchst unangenehm, insbesondere, wenn
diese Empfindungen überraschend und unvorbereitet
einsetzen. Insbesondere unerfahrene Passagiere
sind von solchen angstauslösenden Momenten
betroffen.


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Flugbedingungen



Besondere Flugbedingungen wie Gewitter,
Blitzeinschlag, Schnee und Eis, Sturm und heftige
Turbulenzen können auch bei nicht-ängstlichen
Passagieren Besorgnis und Unruhe oder sogar
Angstgefühle hervorrufen und in manchen Fällen
die Entwicklung einer Flugphobie bedingen.
Fluggäste, die ohnehin mit hoher Anspannung im
Flugzeug sitzen, können in solchen Situationen
panikartige Angstreaktionen verspüren (siehe
Abschnitt »Stress«). Die Aufforderung, sich
anzuschnallen, wird von vielen erst recht als
drohende Gefahr verstanden.
Dass das Flugzeug sehr viel mehr aushält, als man zu glauben geneigt ist, bedarf erst
einmal einer Erklärung. Die Kenntnis, dass sich die Tragflächen bis zu acht Metern nach
oben und unten biegen können ohne abzubrechen und dass ein Flugzeug bei
Blitzeinschlag wie ein Faradayscher Käfig funktioniert, kann helfen, eine gelassenere
Einstellung zu bestimmten Flugbedingungen aufzubauen. Erlebnisse während eines
Fluges, die für den Passagier unerwartet stattfinden, wie z.B. eine ausserplanmäßige
Zwischenlandung oder ein Durchstarten beim Landeanflug, sowie das Fliegen von
Warteschleifen können als traumatische Flugerfahrung bewertet werden und so eine
starke Erwartungsangst aufbauen, dass beim nächsten Flug etwas ähnliches passieren
wird. Von vielen Passagieren werden Flugmanöver wie ein Durchstarten beim
Landeanflug als gefährlich eingestuft, obgleich es sich um ein Verfahren handelt, welches
für die Flugzeugführer Routine ist und eingesetzt wird, um eine sichere Landung zu
gewährleisten.



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