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Alles wirklich alles, das von anderen abhängig ist, bereitet mir Unwohlsein. Im Augenblick etwa warte ich auf die Anlieferung einer Pizza (und verschiedener anderer Lebensmittel), keine große Sache fürwahr (obgleich mein leerer Magen etwas anderes sagt), aber kann ich in dieser Zeit etwas anderes machen als am Computer zu lesen (und vielleicht schreiben)? Nein, ich bin nervös, angespannt, ständig auf dem Sprung. Das Geld ist abgezählt. Etwas wird wieder schiefgehen, jemand macht die Eingangstür zu, die Funktionsweise der Klingelanlage wird nicht verstanden. Und immer bin ich schuld. Dabei ist der Kunde doch König, ich meine, wenn schon Kapitalismus... aber in Deutschland kann man ja nicht einmal mit Geld seinen Spaß haben. Aber, nein, an Deutschland liegt es vielleicht dieses mal gar nicht hauptsächlich, ich bin wahrscheinlich einfach nicht dreist genug. Vielleicht müßte ich auch unheimlicher aussehen. Dann würde ich auch nicht dauernd von älteren Herren auf ein Bier eingeladen. Was ich gar nicht verstehe, denn also, gerade in Köln müßten sich doch hübschere junge Männer als ich finden lassen, die dann vielleicht auch wirklich schwul wären. Aber ich schweife vom Thema ab.
Der Vorzug, den die Lieferung nichtsdestotrotz gegenüber der Gaststätte hat, ist, daß man sich nicht mit der Bedienung herumschlagen muß, denn diese Höflichkeitsrituale ~ eine spontane Konversation ist mir nicht möglich ~ sind sehr anstrengend. Am schlimmsten ist es, am Tisch vergessen zu werden, wenn man eigentlich zahlen und gehen möchte, andere würden hier vermutlich laut rufen und winken... Man muß deshalb der Bedienung unbedingt beim Wegtragen des Essens ('Hat es geschmeckt?' 'Nein, war scheiße, bzw. sehr gut...') verstehen geben, daß '...ich möchte dann zahlen', aber ohne es irgendwie fordernd oder drängend, befehlend klingen zu lassen, das gelingt längst nicht immer.
Jede Form der Nahrungsaufnahme hat ihre Nachteile, im Moment eben diese Anspannung. Hoffentlich bekomme ich kein Nasenbluten.
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