In-A-Gadda-Da-Vida ist ein 17-minütiges Rock-Stück von Iron Butterfly aus dem Jahr 1968 vom gleichnamigen Album. Es nimmt dessen gesamte zweite Seite ein. Der einfache Text ist nur am Anfang und Ende des Liedes zu hören.
Über den Ursprung des Titels wurden verschiedene Geschichten verbreitet. Eine bekannte Version erzählt, dass der Liedtitel in Wirklichkeit In the Garden of Eden (Übersetzt: Im Garten Eden) gewesen sein soll, aber während der Proben und Aufnahmen vernuschelte Sänger Doug Ingle diese Zeile unter dem Einfluss von LSD in die Nonsensphrase In-A-Gadda-Da-Vida. Im Booklet zur Wiederveröffentlichung des zugehörigen Albums 1995 heißt es, dass Ingle den Titel nach dem Genuss von mehr als zweieinhalb Litern Wein so ausgesprochen habe; der Schlagzeuger Ron Bushy habe den Titel als eingängig empfunden und daher niedergeschrieben. Auf der Best-of-CD der Gruppe wird schließlich behauptet, dass Bushy den Track durch Kopfhörer hörte und so einfach nur missverstand, als ihm Doug Ingle den Titel des Songs nannte.
Der Song besteht aus einem äußerst eingängigen Gitarren- und Bass-Riff, der sich über beinahe den gesamten Song wiederholt. Er wird als Basis für ausführliche Orgel- und Gitarrensoli benutzt, die in der Mitte durch ein ausgedehntes Schlagzeugsolo unterbrochen werden. Dies ist bemerkenswert, da bis zu diesem Zeitpunkt Schlagzeugsoli im Rock nur eine sehr untergeordnete Rolle spielten. Somit stellt es eines der ersten Schlagzeugsoli auf einer Rock-Aufnahme dar und ist wahrscheinlich auch eines der bekanntesten in der Rock-Geschichte.
Die Popularität dieses Liedes ist ungebrochen. So entstehen noch immer zahlreiche Coverversionen. Die bekanntesten stammen von Blind Guardian (2006 auf ihrer Single Fly), Slayer (1987 auf dem Filmsoundtrack zu Unter Null), Boney M. (1980 unter dem Titel Gadda-Da-Vida, in Österreich Platz 12 der Singlecharts), Weird Al Yankovic und Frank Zappa (1988 auf dem Album Guitar). Helge Schneider, der Rapper Nas und die deutsche Hip-Hop-Band Freundeskreis haben den Song prominent gesampelt. Auch in Film und Fernsehen wurde In-A-Gadda-Da-Vida oft verwendet, meist im Bezug auf die Hippie- oder 68er-Bewegung und oft eher im parodistischen Sinne. So findet das Lied Erwähnung in Hör mal, wer da hämmert, den Simpsons, Seinfeld, den Wilden Siebzigern, Dr. House und Futurama. In den Filmen Blutmond, Freddy’s Finale – Nightmare on Elm Street 6, Resident Evil: Extinction und Die neuen Leiden des jungen W. wird der Song zum Spannungsaufbau eingesetzt.
DJs liebten das Lied, weil sie etwas über eine Viertelstunde Pause machen konnten, während es gespielt wurde.
Das Lied In-A-Gadda-Da-Vida wurde in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. Auf der Liste der größten Hard-Rock-Songs aller Zeiten von VH1 steht das Lied auf Platz 24.
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