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»Da freut sie sich, die Miss Sexy«, kommentiert Spleth grad seine Audiodatei. Weit weg ist das, wie sein Monitor. Die Webcam aufzurufen wird nicht lohnen. Er schaltet sie sowieso als Erstes ab, sobald er das Studio betritt. Und auch wenn ich sehen würde, was er sieht, würde ich noch lange nicht erfassen, wie er es sieht und warum sich der Gedanke in dem Moment genau so entwickelt hat. Aber ist das denn dann Leben, wenn ich tatsächlich alles begreife? Groken macht unglücklich. Ich groke schon wieder. Wahrscheinlich ist das eine verklärte Sehnsucht nach Nähe, die es so nie gibt, nie gab, auch wenn Kellner mal behauptet hat, er würde mich verstehen, nur weil ich ihm monatelang Nacht für Nacht Minute für Minute mindestens ein Ohr mit meinem geistigen Dünnschiss abgekaut hab, sodass er sich nur vor mir retten konnte, indem er irgendwelche Notfälle erfand. Und da ihm das zu blöd war, döste er mit seinen Riesenblinkeraugen vor sich hin. Es waren die friedlichsten Nächte meines Lebens. Wahrscheinlich war es das, was er mit Verstehen meinte: Er war Puffer nach draußen zum restlichen Kosmos. In der Zeit hatte ich sogar überlegt, ob ich ihm davon erzähle, dass mir noch wenig Zeit bleibt Mutter zu werden. So dramatisch hatte mir die Operateurin das damals geschildert. Aber dazu hätte ich ihn dann doch besser kennen müssen. Immerhin war der OP hundert Meter entfernt und er kannte keinen von dem Team dort. Es wäre also ein Wahnsinnsaufwand gewesen mit ihm gemeinsam alles zu hinterfragen.
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