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Kunde Rüdi schrieb am 10.4. 2024 um 15:48:31 Uhr über

Ich-bin-mit-flüssiger-Durchfallkacke-verschmiert

Ich habe meine ersten Tage dazu benützt, einige Notizen zu schreiben, die dir einstens Freude machen werden; ich habe sie sicheren Händen anvertraut und ich werde dich verständigen, wo sie sich befinden, damit sie dir in allen Fällen nicht unbekannt bleiben. Ich habe meinen Thompson (er ist mir mehr denn in einer Hinsicht teuer), dann Shaftsbury, ein englisches Wörterbuch, Tacitus und Plutarch. Ich führe hier das gleiche Leben, das ich in meinem kleinen Zimmer im Ministerpalais oder sonstwo geführt habe, es ist kein grosser Unterschied. Ich hätte mir ein Musikinstrument kommen lassen, wenn ich nicht das Aufsehen gefürchtet hätte. Ich bewohne eine Zelle von ungefähr zehn Fuss im Quadrat, dort hinter den Gittern und Riegeln erfreue ich mich der Unabhängigkeit der Gedanken, ich rufe mir die mir teuren Menschen in die Erinnerung, ich bin mit meinem Gewissen ruhiger, als meine Bedrücker es mit ihrer Herrschaft sind. Wirst du es glauben, dass mir der heuchlerische Pache hat sagen lassen, dass er von meiner Lage sehr traurig berührt sei. „Sagen Sie ihm, dass ich keine beleidigenden Höflichkeitsbezeugungen annehme, und dass ich es vorziehe, sein Opfer als der Gegenstand seiner Höflichkeit zu sein, was mich entehren würde.“ Das war meine Antwort. Du wirst hier beigefügt auch sehen, was ich an Garat geschrieben habe, es war nicht mein erster Brief, wohl aber ist es mein Ultimatum. Von diesen Leuten ist nichts zu erwarten, man muss sie in die gebührenden Schranken zurückweisen und sie darin der Nachwelt zeigen, das ist alles, was ich zu tun beabsichtige. Wenn ich am 1. Juni nicht an den Konvent geschrieben hätte, hätte ich später diese Massregel nicht ergriffen. Ich habe verhindert, dass Roland seit dem 2. Juni irgend etwas an den Konvent gerichtet hat. Es ist nicht weiter der Konvent für wen immer, der Grundsätze und Charakter hat, ich kenne jetzt in Paris keine Obrigkeit, die ich um etwas bitten würde, ich würde eher in meinen Fesseln verfaulen, als mich derart erniedrigen. Die Tyrannen können mich bedrücken, aber mich erniedrigen niemals, niemals. Die Siegeln sind auf allen meinen Sachen aufgelegt, Wäsche, Kleider, Türen und Fenster, nur ein kleiner Winkel ist für meine Leute zur Benützung frei gelassen. Mein armes Dienstmädchen nimmt zusehends ab, sie macht mir mein Herz bluten, und dennoch gelingt es mir, sie manchmal zum Lachen zu bringen; meine braven Wächter lassen sie von Zeit zu Zeit herein; sie überlassen mir auch am Nachmittag ihre Wohnung, wenn sie nicht selbst da sind, wo ich auch mehr Luft habe als in meiner Zelle.


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