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schrieb am 21.9. 2009 um 07:36:41 Uhr über

Hypersexualisierung

Kinder ziehen aus dem Fernsehen Inhalte, Einstellungen und Handlungsmuster. Dabei ist folgender geschlechtsspezifischer Unterschied zu beobachten: Jungen denken sich direkt in die Handlung ein, Mädchen nehmen sich nur das heraus, was sie gerade brauchen.

Seit zehn Jahren ist ein Trend zur Hypersexualisierung zu beobachten, besonders bei weiblichen TV-Protagonisten! Mädchen werden dadurch mit Schönheitsidealen konfrontiert, die sie niemals erreichen können, weil sie unrealistisch sind. Im Vergleich schneiden die Mädchen immer schlecht ab, was ihrem Selbstwertgefühl abträglich ist. Umfragen unter Kindern haben ergeben, dass sie normale Körperproportionen bevorzugen. Es sind also die Phantasien der Erwachsenen, die den Kindern übergestülpt werden!

Es wurde festgestellt, dass Eltern sehr naiv mit dem TV-Konsum ihrer Kinder umgehen. Oft erlauben sie ihnen Bilder, die Kinder überfordern, sogar traumatisieren können. Fazit: Erzieher und Eltern benötigen mehr Medienkompetenz im praktischen Bereich.

Eltern gucken gemeinsam mit ihren Sprösslingen so gut wie nie Kinderfernsehen! Kinder sehen also meist allein fern. Wenn ihre Erzeuger doch einmal mitschauen, dann sind das meist Formate für Erwachsene. Es sei höchst bedauerlich, dass Eltern sich nicht mit den Inhalten der von ihren Kindern konsumierten Sendungen auseinander setzen würden, bemerkte NICK-Programmchef Oliver Schablitzki.

TV ist ein Kulturgut. Kinder müssen jedoch lernen, damit umzugehen. Der Königsweg wäre die aktive Medienarbeit, die mit den Kindern zusammen in den Einrichtungen (Kindergärten und Grundschulen) geleistet wird. (Weitere Infos: www.jff.de, Günther Anfang.) In diesen Workshops wird Kindern zum Beispiel vermittelt, dass Fernsehen eine gemachte Wirklichkeit ist, also nur ein Abbild der Realität. Auch, dass Bilder Zeit festhalten können. Kindern Medien generell zu verbieten, wäre Unsinn. Man muss ihnen stattdessen den richtigen Umgang mit TV, Handys und Computern zeigen und sie parallel zum kreativen Umgang damit auffordern. Ein wichtiger Aspekt in der Medienarbeit ist: Etwas selbst machen.


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