das Gott meine Bewegungen deutet gibt mir Sicherheit. Schließlich hat Gott alle Körper geschaffen und kennt sich somit aus mit ihnen.
Jakob tanzte vor Freude als der verloren geglaubte Sohn nach hause zurückkehrte. Ich hörte die Geschichte wohl bei Weihrauchduft konnte mir jedoch nicht vorstellen je ins Elternhaus zurückzukehren.
Ich nahm mir bei jedem Kirchbesuch vor dieses Mal besonders aufmerksam zuzuhören weil ich es bisher nicht geschafft hatte die Worte des Predigers zu entschlüsseln, zu verstehen was er sagen wollte.
Auch dieses Mal gelang es mir nicht. Ich konnte nie entscheiden ob das an meiner oder an seiner Doofheit lag.
Ich habe mich zu einer weiteren Sonntagsente entschieden. Die taut nun im Kaltwasserbecken. Man halst sich eine Arbeit auf die den ganzen Tag dauert, einmal engefangen gibt es kein Zurück. außerdem 420. ein Höchstwert und kurz vor Neun. (Morgen)
Morgen sagen sie hier, das ist eine Grußformel. Morgen klingt vormittags jedenfalls gut, besser noch früh, da kommt das Morgen noch fröhlich. Und Morgen beruhigt weil es suggeriert, morgen, also nicht heute. Was auch immer morgen sei. Es ist erst Morgen.
das NDR hat sonntags heute von acht bis neun ein schönes variantenreiches Musikkonzert gespielt.
nochmal acht Gläschen Pastete, eine Entensuppe, zwei Brüstchen pariert, zwei Flügel für mit Karotte-Pfifferling-Honig-glaciert-geschmort-SUPER, die Idealform zur Verarbeitung der Ente gefunden. Das Abnagen des Kochfleisches. Die Filets der Entenbrust im Eisenpfännchen mit Butter. Dazu Haferflocken in Wasser kurz aufgekocht und etwas ziehen lassen. Ohne Salz. Mit etwas Compte-Käse. Gerührt. Köstlich. Wie kann ich plötzlich auf haferflocken stehen, ich, der Gourmand oder Gourmet, der feinschmecker, der Schmor- und Bratliebhaber. Die schmecken echt gut. Seltsam.
wieso hab ich mir bloß die Ente aufgehalst, heute am heiligen Sonntag. Gott wasse Abbeit. Und einmal angetaut muß man ja weiter machen. Fiele ich jetzt tot um würde irgendwer irgendwann die angefaulte Ente in die Mülltonne werfen. Das gäbe wieder eine Maden mit anschließender Mückeninvasion.
Der tote Rabe der in diesem neuen engen Schornstein aus Aluminium herumklettern wollte, dann feststak, starb, von Maden befallen, ein wahres Madennest in der Röhre wurde, hat seine Mückenbrut gestern in einem Schwunge freigegeben und die hat durch irgendein System vom kommunizierenden Röhren ihren weg in die Wohnung gefunden. Die kamen alle durch die Dunstabzugshaube in die Wohnung, in einem Schwarm. Sowas hab ich noch nie erlebt. Wo mich schon eine aktive Mücke enorm stört, plötzlich an die Hundert, ein wahres Summgezausel.
Ich habe viel pyrethrum versprüht. Dann die Luke zum Licht, das Dachfenster, wo viele sich tummelten geöffnet, da sind viele rausgesaust. Irgendwann gab es aber ein Gleichgewicht, nur noch einige sausten raus, dafür andere wieder hinein. Da hab ich das fenster wieder zu gemacht.
Dann hab ich ein paar Mal abgewartet bis sich zwei drei vier Mücken wieder nah am Dachfenster gesammelt hatten und die fliegen immer hin und her, also vom Fenster weg in den Raum und dann wieder Richtung Fenster, und wenn sie am Summen erkennbar grade wieder Richtung Fenster unterwegs sind, macht man das Klappfenster, die Dachluke also kurz auf, und meist fliegen sie dann zack raus. Und sofort wieder zu, weil lässt man auf, kommen sie auch wieder rein. Das macht man in zeitlichen Abständen mehrfach, so kriegt man sie alle raus.
Nur der Kühlschrank surrt. Noch sind es sechsundzwanzig Grad in der Küche. Bei fast heruntergelassenem Rolladen.
Wie wenn alles noch schliefe.
Die Ente taut. Danach ist sie komplett zu entbeinen, die Knochen auszukochen mit Suppengemüse, das Fett und Fleisch zu wolfen, die Suppe vielfach aufkonzentrieren zu einer sehr gehaltvollen Brühe die kalt ein fester Pudding würde, diese aufkonzentrierte gut abgekühlte Brühe in das Gewolfte Entenfleisch einrühren, leicht würzen, Salz, grüner Pfeffer in Lake, Thymian, die Masse in Gläser zu zwei Drittel Höhe füllen (220er Tulpenform Weck) und zwei Stunden im Ofen sprudelnd einkochen. Bei hundertfünfzig Grad perlen die Gläser nach etwa einer Stunde. Ab da lasse ich sie bei dieser kleinen Größe noch eine gute weitere Stunde im Ofen, kann aber ab dem Moment wo es perlt auf hundertdreißig Grad zurückschalten, das genügt damit es weiterhin gut perlt und ganz leicht köchelt oder brät. Das resultat, man muß die Pastete erst ein paar Tage wenigstens stehen und reifen lassen, ganz frisch hat sie noch eine etwas unzusammenhängende Konsistenz. Aber dann ist sie eine wirklich gute Wurst mit einem schönen cremigen Entenfett und einer schmackhaften Sülze die auch ganz dünn ein gutes Schwarzbrot mit Butter aufwertet. Da weiß man auch genau was drin ist. Nämlich Ente. Und Entenbrühe.
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