Hostienschänden
(...) Zu einer zünftigen Jugendbewegung gehört auch eine passende Freizeitbeschäftigung, nur sinnentlehrt und gefährlich genug muß sie sein. Nach Hochhausfreeclimbing und Fahrstuhlsurfen wird heutzutage das Hostienschänden immer populärer. Hostienschänden gilt angesichts der Risiken, denen man sich dabei aussetzt (Blitzschlag, Exkommunizierung, ewige Verdammnis etc.) als riskanteste unter den illegalen Sportarten. Die Tatsache, daß man sich nicht nur mit einer mächtigen italienischen Organisation, sondern sogar mit dem Herrscher des Universums anlegt, gibt der Angelegenheit zusätzlich einen rebellischen Pfiff.
Hostienschänden für Anfänger
Aller Anfang ist schwer. Wenn Ihnen die Blasphemien zunächst nur zaghaft über die Lippen kommen - das ist normal. Schubsen Sie die Hostien ein wenig herum, murmeln Sie ein paar Ketzereien, lästern Sie Gott in Ihrer Anwesenheit (»Gott ist tot!« »Gott ist doof!« »Heil Satanas!« u.ä.). Wenn Sie sich einmal warmgelästert haben, können Sie härtere Kaliber auffahren.
Hostienschänden für Fortgeschrittene
Lesen Sie der Hostie aus den Schriften Nietzsches und anderer berüchtigter Ketzer vor. Zeigen Sie ihr Videos mit Filmen von Kenneth Anger und Teresa Orlowski, erzählen Sie Papstwitze. Legen Sie sie als Lesezeichen in den Koran, besuchen Sie mit ihr einen evangelischen Gottesdienst
Hostienschänden in höchster Vollendung
Ziehen Sie sich nackt aus, schlachten Sie eine Ziege und zelebrieren Sie eine Schwarze Messe. Halten Sie der Hostie eine Predigt aus den Werken Alistair Crowleys, bestreichen Sie sie mit koscherem Brotaufstrich, stecken Sie sie in einen Umschlag und schicken Sie sie nach Mekka.
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