(aus einem etwas älteren Buch zur sexuellen Aufklärung des gemeinen Volkes)
Unter Homosexualität versteht man die gleichgeschlechtliche Liebe vom Manne zum Mann, vom Weibe zum Weib, eine der traurigsten Entartungserscheinungen. Körperlich oft ganz wohlgebildet und von ausgesprochenen sexuellen Funktionen --- also Menstruation beim Weibe und Zeugungsfähigkeit beim Manne --- gehen dennoch ihre Neigungen nicht zum anderen Geschlecht, sondern zum eigenen, und eine durch die Verhältnisse aufgezwungene Ehe schafft natürlich unglückliche Menschen. Meistens findet sich auch eine äußere Nachahmung des anderen Geschlechtes bei solchen Individuen: homosexuelle Männer nehmen weibische Gewohnheiten, homosexuelle Weiber männliche Art an und kommt es zu sexuellem Verkehr, so handelt es sich begreiflicherweise nur um eine Art Onanie, die aber, jedenfalls infolge des elektrischen Austausches zweier in warmer Liebe sich gebender Menschen, nicht so erschöpfend wirkt, wie diese. Die Liebesgefühle der Homosexuellen zeichnen sich nämlich durch besondere Leidenschaftlichkeit aus und sind deshalb im Verkehr mit anderen Menschen zuweilen recht schwierig.
Man hat beobachtet, daß unter Nachkommen von sogenannten »Lebemenschen« und Künstlern, bei welchen Willkür, Genußsucht, Maßlosigkeit, und Alkohol eine große Rolle spielten, sehr oft Homosexuelle sich befinden; die Homosexualität, durch welche die Fortpflanzung erlischt, ist demnach als eine Art Gehirndefekt zu bezeichnen, der die logische Erbschaft ausschweifender Vorfahren ist. Die Natur will ihre Vermehrung nicht, deshalb nimmt sie ihnen die Fruchtbarkeit. Da sie ihnen den sexuellen Trieb aber nicht auch genommen hat, so können sie viel Übles anrichten, wenn sie ohne Aufsicht und ärztliche Leitung bleiben. Man sei daher auf der Hut vor ihnen, kläre jüngere Menschen auf, wecke ihr ethisches Gefühl, kräftige ihren Körper und man wird manchen Erfolg erzielen; bei älteren Personen ist die Beeinflussung schwieriger. Man kann sie jedoch ruhig sich selbst überlassen wenn sie anständig leben und ein ernster Freundschaftsbund, in den sich einzumischen niemand das Recht hat, sie befriedigt.
Zu bekämpfen jedoch ist die Verführung unbefangener, junger Menschen und die Prostitution von Jünglingen, die sich gegen Geldentschädigung homosexuellen Männern übergeben. Versagt bei solchen Unsitten ärztliche Beeinflussung, dann kann nur eine andere Geistesrichtung, neugeweckte Interessen für soziale Aufgaben, wie der Kampf gegen Alkohol einer ist, oder das Studium der Theosophie Wandel schaffen. Er ist um so zuverlässiger, als er von innen kommt.
Jahrelang in der Jugend betriebene Onanie führt in den dreißiger Jahren oft zur Impotenz beim Mann und Frau und wenn die sexuelle Reizbarkeit nicht auch noch erloschen ist, nicht selten zur Homosexualität. Deswegen müssen Jugendliche im Alter der Entwicklung scharf beobachtet und durch richtig geleitete Lebensweise an Geist und Körper natürlich erhalten werden. Wo der perverse Hang aber angeboren und nicht erst später erworben, dort leite man das Leben eines solchen Kindes liebevoll und klug in schützende Bahnen. Nicht Strenge und Vorwürfe einer Tochter, die sich vor der Ehe scheut, nicht Härte einem schwächlichen, scheuen Knaben, der in seinem Gefühlsleben von seinen Geschlechtsgenossen abweicht; mit Liebe studiere man ihr Seelenleben, berate sich mit Ärzten und erfahrenen Personen und gestalte ihr Leben so beglückend als nur möglich.
Urning ist der Name für den Mann, der nur gleichgeschlechtliche Menschen liebt; Tribade das Weib, das sich nur für Weiber entflammt. Schon im Altertum kannte man diese sexuelle Verirrung, in unserer Zeit macht sie leider wieder viel von sich reden. Wer diesen unglückseligen Trieb in sich fühlt, sollte vor der Ehe bewahrt bleiben und wer Neigung zu sexueller Unmäßigkeit zeigt, sollte Anstaltsbehandlung haben und dann unter Aufsicht bleiben, weil ein einziger kraftvoller, aber unsittlicher Urning im geheimen einen ganzen Kreis von unbefangenen jungen Menschen zu verderben, moralisch und körperlich zu schädigen vermag.
In den letzten Jahrzehnten ist leider eine große Literatur über diesen traurigen Gegenstand entstanden. Ich verweise zur Einführung in denselben auf Quanters Broschüre »Wider das dritte Geschlecht«.
Tribade ist eine Frau, welche sich der »lesbischen Liebe«' ergeben hat. Es ist dies widernatürliche Unzucht, der geschlechtliche Verkehr zwischen Frauen, natürlich auch eine Art Onanie, die aber zu zweien ausgeführt wird und daher weniger kräfteverbrauchend wirkt. Diese Verirrung ist verbreiteter, als man oft denkt und ist zum Teil Folge der Ehescheu der Männer und der Angst der unverehelichten Frauen vor natürlichen Folgen des heimlichen Liebesverkehrs. Auch wird sie bei alten Onanistinnen oft beobachtet.
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