Er ist nie uf der Löffelschleifi gsii. – Er ist ein ungebildeter, läppischer Mensch. Um einen groben Menschen zu bezeichnen, besitzen die Schweizer eine recht reiche Auswahl von Ausdrücken und Redensarten, die hier nach Sutermeister folgen mögen. Von einer weiblichen Person derart sagen sie: Sie ist en Darrliwatsch, e Traschi. Von einer männlichen: Er ist en Brügel, en Buuregnolggi, en Gnolggi: en Holzbock, en Kalli, en Knopf, en Knubel, en Pfnuost, en Rüchlig, en Schliffel, en Stössel. Er ist so grob wie Bohnestrau, wie ein Höchster, wie ein Schwarzwälder. Er is von Buebedorf. Er ist halt vo Buebike. Er ist halt z' Büeblike diheim. Er ist i Stall ine gheit. Er ist i de Kalberjohre. Er ist wider e Kalb uf em Schrâge. Er ist es Osterkalb, es Kalb Mosis. Er is am Küeseil abunge. Er ist dem Küeseil etrunne. Er ist en überweidigi Kue. Er ist ni us der Küeweid cho. – Das Benehmen eines Groben in besondern Fällen schildern sie durch folgende Redensarten: Er fahrt drî, wie e Ländersau in e Bohneblätz. Er fahrt drî wie-n e Mûs in e Grîshafe. Er fahrt grad dur di Kuchi. Er glaubt au nid as Zuegmües (hält nicht viel auf Ceremonien, Höflichkeitsformen). Er haut d' Sach mit der Schweizeraxt aben and. Er kunnt wie de Hagel i d' Halm. Er kumt zum Esse wie d' Sou zum Trog. Er lît ie wie en Schwôb. Er macht nid lang Mäusi. Er schlôt mit der schwere Hand dri. Er schlôt uf d' Stude-n as d' Nest zittere. Er schlot d' Eier mit ere Tanne ûf.
Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon 3 (1873)
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