»Der Tod ist mein Beruf« - Robert Merle
ein paar Auszüge:
»Scharfer Fettgeruch, durch Verbrennen [von Menschen] entsteht ungeheure Menge Fett«
»Verbrennen in Gräben erschien mir zu plump, zu primitiv, eines großen Industrievolkes nicht würdig«
»Die Schreie, die Schläge gegen die Wände, ich konnte es nicht ertragen«
»Geruch von Menschenfleisch, schwer und unangenehm zog über den Hof«
»Durchschnittliche Verwendung eines Häftlings beträgt 3 Monate. Ihnen alleine obliegt die technische Seite dieser Aufgabe. Ich möchte mit der technischen Seite der Sache nichts zu tun haben. Meine Aufgabe ist rein statistisch«.
»Die ungefähre Gesamtsumme der Einheiten beträgt etwa 500.000 Einheiten. Zahl der Untauglichen, die Sonderbehandlung unterworfen werden.«
»Ich kann nicht schneller vergasen als ich beerdige und beerdigen nimmt Zeit in Anspruch. Manchmal stürzen sie sich auf unsere Männer. Das kostet Zeit. Ich suchte fieberhaft nach einem schnelleren und sicheren Verfahren.«
»Einsatz von Zyklon B, ein Geheul ging los, heftige Schläge an die Tür. Schreie wurden schwächer.«
»Das Kilo Giftgas kostete nur 3 Mark Fünfzig. Ich ersann zum ersten Mal Mittel, die der historischen Aufgabe entsprachen«
»In meinem Geiste nahm der Gedanke einer riesigen, industriellen Anlage mit berauschender Deutlichkeit Gestalt an. Mit Sezier- und Arbeitssälen für die nationalsozialistischen Wissenschaftler«
»Werden im KZ die Häftlinge misshandelt? - Im nationalsozialistischen Staat sind solche Sachen unmöglich. Die KZs haben einen erzieherischen Wert.«
»Er hat in sechs Monaten nicht mehr als 80.000 Einheiten liquidieren können.«
Dies alles ist aus der Ich-Perspektive von dem Lagerkommandanten Rufolf Höß beschrieben.
Rudolf Höß war kein Sadist, Sadismus wucherte in den Todeslagern auf den unteren Ebenen.
Er war moralisch innerhalb der Immoralität, gewissenhaft ohne Gewissen.
Was Rudolf Höß tat, tat er nicht aus Grausamkeit, sondern aus Treue zum Führer, aus Respekt vor dem Staat. Ein Mann der Pflicht. Gerade darin ist er ein Ungeheuer.
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