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man_stein@gmx.net schrieb am 25.9. 2008 um 19:25:03 Uhr über

Hoenerloh-Kenopolis

Anstatt das Millionenheer von Minenarbeitern, nachdem die Uranvorkommen in der westlichen Mongolei restlos erschöpft waren, zu verschrotten, hatte ein Deutscher, Hoenerloh, die Idee, den Abraum, der als fahles Gebirge die nördliche Steppe abschloß, als Baumaterial zu verwenden und in eine ansehnliche Stadt zu verwandeln.
Hoenerloh, der zuvor die Roboter in Minenarbeiter verwandelt hatte, schulte sie jetzt um zu Steinmetzen, Maurern, Bauarbeitern.
Häuser hatte er noch nie gebaut, geschweige eine Stadt geplant. In einer Dorfschule fand er ein paar Bildbände aus dem 20. Jahrhundert über Rom, Berlin, Chicago.

Ein ausgesuchter Vorarbeiter hob ein Buch nach dem andern nah vor ein Auge, studierte Seite für Seite, mithilfe einer Saug-Pneumatik am Finger-Ende die Seiten umblätternd.
Während Hoenerloh die Stollen und Schächte unter dem ausgebeuteten Steppenboden sprengen ließ - der Boden mußte einbrechen, ein großer See sollte entstehen - waren Tag für Tag an einem Ausläufer des Abraum-Gebirges Staubwolken zu sehen. Zusehends verschwand eine ganze Flanke des Gebirges, ohne daß, jedenfalls aus der Ferne, Zeichen irgend eines Aufbaus sichtbar wurden.
Dann aber, Wochen später, endlich fuhr Hoenerloh hin, war doch eine ganze Stadt entstanden. Ein beachtliches Labyrinth von Straßen, Gassen, Passagen.
Und im Norden, hinter den Palazzi oder Mietskasernen türmte sich noch unvermindert das Gebirge!



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