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Beatrix Kiddo schrieb am 4.1. 2005 um 16:45:20 Uhr über

Hochhäuser

A: Wie bist du denn so zum LOCUS gekommen, was waren deine ersten Kontakte zum LOCUS und was ist eigentlich das LOCUS?

F.F.: Das ist natürlich ne lange Geschichte ... ich kam eigentlich auf Grund dessen zum LOCUS, weil ich ... ähm ... eigentlich ... sag ich ma, mein ganzn alten Freundeskreis mehr oder weniger in Anführungsstrichen wollt ich son bisschen entfliehn, wollte mir einfach ma so (...) sagen, dass ich halt ma woanders hingehe, paar neue Leute kennlerne, vielleicht auch ma n paar Mädels ... und ... äh ... ja, dann war ich n ersten Tag, kann ich mich noch genau dran erinnern, das war, kam ich hin ... ich kannt’, kannte keine Leute, kann man so sagen, ... und ... äh ... außer einer Person, die da hinkam, das warn guter alter Kumpel, den ich damals so kenngelernt hab ... und ... ähm ... mit dem hab ich dann son bisschen gefeiert, wie jesacht ... kam mir aber n bisschen verarscht vor, weil ich halt so das erste Mal da war ... und ... ich da kein kenne und alles, ... ja ..., und ich ooch nich so der Mensch bin, der da überall hinrennt und sacht [verstellt die Stimme]: Ey, guck ma hier, ich bin der ... nee, das gibts nich und so ... ja und dann stand ich halt da, wurde natürlich gleich am ersten Tag von nem Mädel angesprochen, was auch gleich richtig gut aussah, wo ich mir denn, ... einige Hoffnungen gemacht hab über ne g’wisse Zeit lang ... aber ... das hat dann doch nicht so funktioniert ... ja ... aber wie gesagt, und denn halt, hab ich mich so langsam gut eingegliedert da, es ging also innerhalb vonner Woche hab ich schon n paar Leute kenngelernt ... die kamauch direkt auf mich zu und ich musste nicht irgendwie ... hingehen und [verstellt die Stimme]: Hallo und hahaha ... sondern das war eigentlich ganz easy und alles ... ... na gut, und denn hab ich (gedacht) .. is ja, ich bin doch ... noch n Grund, warum ich da hin gegangen bin, weil ich ... ähm ... einfach mal ... die Jahre davor ziemlich oft zu Hause bei irgendwem ... oder irgendwo unterwegs ... äh ... ja, viel gechillt habe, in Klammern Kiffen ... ähm ... ja ... von daher ... hatt ich kein Bock mehr auf dies öde Leben ... irgendwo zu Hause inner Wohnung zu sitzen ... nach der Arbeit ... von ... meintwegen ... äh ... achtzehn, neunzehn Uhr bis ... zweiundzwanzig Uhr und denn nach Hause ... schlafen ... jeden Tag ... das auch am Wochenende teilweise, keine Partys mehr jemacht, alles vernachlässigt irjendwie ... und das hat mich dann ooch n bisschen geärgert und als ich im LOCUS hinjekomm bin, hab ich metjekricht ... Party wieder in ... weil da einfach ma viele Leute warn nachher, die denn da hinjekomm sind noch, die ich denn doch kannte noch ... also ... irgendwo kannt ich se, die sind halt bloss abundzu ma jekomm und die sind denn ooch wieder öfter jekomm ... also, es war ooch alles vertreten ... ja, wie jesacht ... denn wars eigentlich ne janz lustije Zeit ... vor allen Dingen ... partymäßig ... also ... ähm ... musst dir vorstellen also ... ... ich habe nach ungefähr drei Monaten ... hatt ich Jeburtstag, oder nach vier Monaten sag ich ma, wo ich da war ... da ähm ... hab ich einfach ma ... zwanzig Mann n Eintritt spendiert im Disco I bei ner Houseparty ... alles so ne Dinger und bin halt ma ooch inne Disco II jefahrn ... und so ne Teile halt ... und diss is eijentlich janz lustich jewesn, weil ich dachte, na ja, warum nich, klar, hast n paar jute Kumpels kennjelernt und Jeburtstach, da hab ich ma richtich rinnjehaun denn halt ... weil ich einundzwanzig jewordn bin, hab praktisch zwohundertzehn Mark Eintritt bezahlt ... ja, wie jesacht und alles so ne Dinger denn halt und denn ging das halt wieder richtich los ... bin ich halt praktisch jedes Wochenende wieder weg gewesen und denn ooch richtich viel ... ... natürlich ... ... irgendwie beim Kiffen geblieben mehr oder wenijer, es ging ne Zeit lang gut, dann gings wieder los, und es ging halt immer bergauf , bergab ... wochenweise hat es sich jeändert ... ja ... ... wie jesacht ... und ich find das ooch nich so all zu schlimm, man muss sich halt nur im Griff haben irgendwie ... ja und ... was kann man noch sagen ...

A: Na ja, also würdest du sagen, das LOCUS ist so ne Art Jugendklub oder Begegnungsstätte ... und ihr seid da schon so n eingeschworenes Team und macht halt auch sehr viel zusammen.

F.F.: Kann man so sajen, auf jeden Fall, weil ... äh ... ich meine, ich mach jetzt, ich bin jetzt eigentlich nur noch am LOCUS, praktisch jeden Tach hin, weil ich da immer ma Leute treffe ... wo ich denn halt, weesste, so Connections halt so von Party, kurz erzähln und alles so was, ich finds immer ganz lustich da, manche Leute sind ooch auf jeden Fall vernünftig da ... gibt ooch viele, sag ich ma, in Anführungsstrichen Krabben, die ... äh ... vieles uff sich halten und watt nich alles ... und voll doof sind eigentlich aber ... s jibts halt überall, dass is mir denn ooch ejal, musste halt so nehm wie se sind und denn is jut, ja ... ...

A: Was, du hast gesagt, ihr seid dort verschiedene Leute und, äh, da würde ich gerne mal wissen, in welchem Alter die sich befinden und was, ja, was die so für Hintergründe haben und was euch eigentlich so da an diese Stätte bindet.

F.F.: Erstmal zur letzten Frage, was mich daran bindet, dass is einfach mal, wirklich, dass man die Leute irgendwo ... immer jeden Tach irjendwie sehn muss, weils irjendwie janz lustich is ... (XX) ... praktisch isses wirklich so ... also es gibt immer ma sone Leute, die sehr hinterfotzig sind, sag ich ma, die sind halt wirklich äh, hinterm Rücken Blabla und das gibts sehr oft und das gibts auch an dauernd, aber es geht darum, dass es halt die Leute gibt, die denn so n bisschen zu’nander halten halt und ... weeste, vernünftig sind ... und das jibt also so (XX) ... es jibt die Leute, die sich praktisch diese Selbstverwaltungsgruppe gegründet haben, die denn sehr ... äh ... sehr, wirklich sehr fies sind eigentlich, sag ich ma, wenn die irgendwas mitkriegn, sag ich ma, drogenmässig, wenn sich draussen einer ne Tüte baute, weil drinnen wird da wirklich nix jemacht ... wenn sich draussen einer ne Tüte baut, das is denn schon so schlimm, dass se denn, kacken die den an ... dann gibts halt so ne Dinger wie ein Jahr Hausverbot, weil se halt durch gewisse Umstände ooch bei ihm was jefundn haben ... ja .. wie jesacht, datt sind halt so ne Dinger ... und äh, es jibt ooch noch diese Gruppierungen, die nicht zu dies Selbstverwaltungs ... äh ... gruppe jehörn, die aber ooch so sind, so n bisschen, das sind also die Schleimer praktisch, die wirklich sich einschleimen überall ... äh, und so ne Dinger jibts ooch, und ach das ... und denn jibts halt so unsre Feierleute, die halt abundzu ma so n kleenen ... kleenes Ding am laufen haben, weil jeder spinnt ma irjendwie rum, der eine ... macht sein Graffiti draussen kaputt, mit ner Sprühdose ... ma einfach so weg ... halt n bisschen ausgerastet, der andre schlägt überall gegen, macht alles kaputt ... ach, also voll der Blödsinn halt, so was passiert. Aber ansonsten trotzdem isses ne gute ... n gutes Zusammleben da, sag ich ma, also, wie jesacht, man muss da trotzdem irjendwie jeden Tach ma hin, weil ... ich wüsste jetz zum Beispiel nich, wo ich jetze so hingehe und ob ich da jenauso jut feiern kann, weil die alle, sach ich ma, in meinem Alter jetz, wo ich so mehr oder weniger hingehe ... da sitzte dann da und kannste ooch ma jut lachen, weeste, ... aber so uff Dauer is das nichts für mich, und abundzu bin ich ooch ma da, aber ich bin trotzdem immer ne Stunde oder zwee Stunden bin ich eijentlich am LOCUS da unten ... kann man so sajen, ja ...

A: Ja, und ... ähm ... Der Leiter des LOCUS, wie steht der so zu euch Jugendlichen? Macht der Veranstaltungen, versucht der so große Gruppenaktionen zu planen oder macht da eigentlich jeder seins und er stellt halt nur den Raum zur Verfügung?

F.F.: Ja, also der Veranstalter is uff jeden Fall .. der dings ... Wie heisst der Besitzer, halt? Oder watt weiß ich, wer das da halt is, der ... das sind zwei jüngere Menschen noch, also sag ich ma, mehr oder weniger jung halt, aber ham schon Frau und teilweise schon Kind und alles, aber trotzdem halt, sind noch sehr jung geblieben, muss ich ma sagen ... also die sind wirklich nich so, weil se sich ja ooch integriert haben, sind se Sozialarbeiter und alles ... und äh, ham ooch verschiedene Sachen so uffm Kasten, sach ich ma, und die plan uff jeden Fall ooch jute Sachen ... so, wie jesacht, so sind eijentlich deswejen ooch so korrekt, die sind nich unbedingt, die wolln nich einen urst ... äh, wejen son Sachen, drogenmäßig, bei de Bullen ankacken ... die, ähm ... reden mit denen und sagen: Pass auf, Hausverbot oder was weiß ich, trala und mach Sozialstunden, kannste wieder eher rein, und so ne Dinger, die jeben dir immer noch Chancen, die schmeissen den raus und denn is jut ... da wird keine Polizei jerufen oder so, die ham ihm ne Wahl gelassen, ham den seine Steine gesehn ... und ham jesagt ... ähm: Klo runterspülen, du guckst zu oder Polizei, hat er jesacht, bei der Sache, weeßte, ... und da hat er gesacht, Klo runterspülen, das is klar, das is aber, da hat er immer noch ne faire Chancejehabt, weil bei Polizei wär er schlechter dran jewesen ... das uff jeden Fall und weil er auch noch so jung is, is es alles mies ... und alles so ne Sachen halt, und ... irjendwo sind se noch fair, obwohl se manchmal richtiche Arschlöcher sind, die spinn da janz schön rum, ham sich n bisschen poplig, aber ... das jibts halt überall, weil se keen Bock druff haben immer, weeßte, weil wir immer länger wollen, jestern zum Beispiel hat er ... ähm ... länger jemacht extra ne halbe Stunde für uns, damit wir noch ne Stunde Musik machen konnten ... ich mein, es ist ja praktisch, es hat ja so angelaufen, ich war ungefähr, sach ma, drei Monate beim LOCUS oder so, da ... ähm ... ich hat ja schon Plattenspieler und alles zu Hause jehabt, hab da schon son bisschen gemixt abundzu, sach ich ma, aber nich groß irgendwo in Clubs oder so, sondern nur zu Hause, und da hab ich mir jedacht ... na ja, im LOCUS son kleener Anfang, hab denn gleichzeitig halt noch durch andre Leute ... äh ... meine erste große Party gehabt, das war ... äh, inner sehr großen Kirche ... und das war einfach ma das größte was man einfach ma am Anfang haben kann ... das war eijentlich ganz lustich und da gleichzeitig praktisch auch Disco III, was halt ... zwar ooch n gewisses Publikum is, aber was nicht dementsprechend die Masse angesprochen hat, kann man sajen ... ja, und äh ... das war zum Beispiel n großes Erlebnis, aber wie jesacht im LOCUS isses denn so äh ... jelaufen, das praktisch äh, die ham uns die Möglichkeit gejeben, Plattenspieler mitzubringen, anzuschließen, sollten wir alles selber mach und die ham teilweise aufgepasst, ob alles richtich läuft ... und denn konnten wir halt da Musik machen ... ja, war zwar immer sehr stressig, weil die andern noch Musik machen wollten, es gab immer so hin und her ... wir ham kein ganzen Abend jekricht, bis auf einmal ... da ham das ganze LOCUS praktisch gemietet über ne Nacht, das äh hat, geht da als Party ... sag ich ma, richtich mit Flyern und das war wirklich nur einmalig ... weil danach das alles in Chaos jeendet hat ... das wars erste ma so richtig, also außer wenn jetz so ne Computerveranstaltungen sind, wenn se sich alle da mit Netzwerk da hin setzen und alles ... ähm ... war so die erste Party die ma so länger war oder halt bis so wirklich um sechs Uhr morgens da ging ... oder sonst isses eijentlich nur so was wie Sylvester oder so was, weeßte, Weihnachten geht ooch ma n bisschen länger ... aber ansonsten eijentlich wenig ... immer nur bis um zwölf ... also wie jesacht um zehn inner Woche und um zwölfe am Wochenende ... aber wie jesacht, das is eijentlich janz okay so, könnte schlimmer sein, von daher das wir da Musik machen konnten war das eijentlich immer janz lustich und uff der Party, diss war ooch schon ... ham zwar keine finanziellen Vorteil bei jehabt, aber ... manche Leute dafür [lacht] ... das war ooch wieder son Ding, was mich richtich angekotzt hat einfach ma ... das derjenige das ganze Geld eingesteckt hat und lediglich einem vonner Bar zwanzig Mark jejeben oder so davon, zwanzig Mark, und der hat ungefähr ... ähm ... ich weeßet nich, ey, der hat ne janze Menge Geld verdient, aber ick weeß nich wieviel, das warn irjendwas mit siebenhundert Mark oder so, siebenhunderfuffzig Mark oder so was, damit hat er sich eingedeckt mit Technick und so ne Dinger, das warn halt so fiese Sachen ... weil wir nix abjekriecht haben, obwohl wir alles mitjemacht haben, jenauso wie sauber jemacht danach und davor aufgebaut und alles, und eigene Sachen mitjebracht ... wirklich Plattenspieler und alles, weeßte, und denn halt son Scheiß ... und nich ma was fürs auflegen, gar nix ... das war eijentlich wirklich richtich fies, aber wie jesacht, so ne Leute gibts halt und denn ... ähm ... mein Gott, denn is man halt zu denen auch nich mehr so vorteilhaft danach, man gibt den keene Möglichkeiten mehr, irjendwie irjendwas zu machen denn ... ja, aber wie jesacht, musikmäßig wars n bisschen n kleenes Sprungbrett, wie jesacht, auch so unter anderem ... eijentlich nich ähm ... diente mehr oder weniger der Werbung ... und wenn ich jetzt irgendwo anders auflege, dasse alle hinkomm und dass ich immer ne Party machen kann, wo ich für meine Leute Musik machen und nich einfach ma nur so dastehe und hm ... n paar kennste vielleicht, aber den größten Teil halt nich, das war immer mein Ziel und das hat teilweise ganz gut geklappt ... wie jesacht beim Disco I zum Beispiel da hab ich zwar nicht aufgelegt, aber hab denn eben ... große Party gefeiert, es hat mich so jefreut, das einfach ma zu meim Jeburtstach alle Leute von denen, die da warn, die wollten ... ich hab gesagt: hier, ich mach ne Liste, wer mitkomm will, kommt mit ... und es ham sich den ... also, einundzwanzig Mann warns erst und denn warns nachher zwanzig ... und denn hat ich ... zwohundertzehn Mark ... warn dann weg ... ... aber es war lustich.

A: Es hat sich vorhin angehört, als wenn im locus alle Leute irgendwas mit Drogen zu tun hätten, wer hat dort was mit Drogen zu tun, was für Drogen und welche Probleme damit?

F.F.: ... Ähm ... Drogen speziell isses so, Kiffer gibts überall und das is, sach ich ma so, es gibt ... es ham sich immer ma welche gebildet, die da was damit zu tun haben, es schon immer dort welche ... also vor meiner Zeit, da warn schon immer ma welche, sach ich ma, aus meim Kumplekreis welche, die da hinjejangn sind und ma son bisschen was verteilt haben und so ... das war als ich da hingekomm bin natürlich immer noch genauso, bloß es gab da auch schon eigene Leute, das war ja klar, die Zeit verändert sich ... und es jibt da nich nur welche von unserer Seite sondern auch halt von da, die ham sich dann alle mal ... es gibt denn ma von hier und von da welche, aber trotzdem, dass is ... ähm ... dann ging das eijentlich so weiter ... also Kiffen, wie jesacht, das war immer Standard, man hat sich irjendwo auf Toilette teilweise, am Anfang war das so, da ham wir uns drinne auch Tüten gebaut, wenn keener da war oder so, ham wir uns inne Ecke gesetzt und ham denn Tütchen gebaut, ham die denn draussen gepafft, drinne eijentlich gar nic so gut wie, außer bei Extrem-Partys [lacht] ... und ... ähm ... wie jesacht ... äh ... halt, und denn ... äh ... hab ich ooch denn erste Ecstasy-Erfahrungen jemacht, das war auch im Disco I bei so ner dämlichen Houseparty, ich hatte vorher noch nie was jemacht, außer ... ick gloobe, zwei Wochen davor oder eine Woche davor hab ich noch mal so ne Tablette gezogen gehabt, oder ne halbe? Oder eine? Weeß ich nich mehr, na jedenfalls gezogen und das war voll eklig und ich hatte keenen Bock mehr druff ... aber das war das erste mal das ich überhaupt son bisschen was gemerkt hab davon und denn, ein zwei Wochen später, wie jesacht, Disco I ... das war so janz ... ... n Kumpel fragt mich so ... ach nee, quatsch, das war noch so : am Freitach im LOCUS ... ham wir Bad-Boy-Bill-Party, das is son sehr guter DJ, Bad Boy Bill sacht ja alles, sach ich ma ... da hattn wir vier CDs von und denn halt aus Amerika und der macht halt so mit vier Plattenspielern immer Action ... und ham die oben inne Anlage geschmissen, konnten wir ja machen, weil CD-Player war ooch da, und dann ging da so richtig die Post, is ja ne richtich große Anlage eigentlich ... und denn an dem Tag schon hab ich so mich so n bischen mit denen unterhalten so ... weeßte, mit n paar Leuten von meim alten Kumpelkreis, die da warn, die teilweise natürlich ooch gleich mit hinkam, also so öfter ma da warn teilweise, weil ich ja ooch da war ... und ... ähm ... wie jesacht, und denn haben die mir angeboten, ja son halben, na los, komm, s bringt doch eh nix und da hab ich mir jedacht, na warum nich, Bad Boy Bill und so ... und denn hab ich da drinne son bischen gefeirt, war aber nich großartig, also nich so unbedingt, dass ich urst so gemerkt habe, dass ich urst druff bin oder großartig jesehn im Spiegel und alles, von daher war das alles nich so ... so ... Angst machend, sach ich ma, und denn bin ich halt n nächsten Tach gleich mitm Kumpel nach Disco I jefahrn, aber ich hab immer jedacht: Kreise, gut okay, ma ausprobieren, vielleicht machstes ja irjendwann ma oder so ... na ja, s war halt voll der Hammer, wie jesacht, das war halt so die erste Geschichte, wo ich so richtich mit den etwas härteren Drogen in Kontakt jekomm bin, weil jekifft hab ich schon sechs Jahre davor.

A: Und würdest du sagen, dass viele, die dorthin kommen ins LOCUS wenigstens Marihuana rauchen oder das eigentlich die Mehrzahl gar nix, also bis auf Alkohol konsumiert?

F.F:: Also, ich sach ma so, ein drittel von den Leuten ham schon irjendwie was mit zu tun, wirklich, weil es komm soviel Leute, teilweise, eigentlich teilweise sogar mehr, also manchmal isses so die hälfte, manchmal isses so ein drittel vielleicht ... das kann man immer nich genauso sagen, sach ich ma, es gibt auf jeden Fall sehr viele und es gibt auch sehr viele, die äh nix damit zu tun haben und ooch nix damit zu tun haben wollen, die aber das respektieren. Andere gibt es, die sich darüber uffregen und die janze Zeit rumkeifen [verstellt die Stimme]: , süchtig, abhängig ... keene Ahnung, was überhaupt was is ... es gibt ja die harten Drogen, wenn einer so richtig krass aufm LSD-Trip is und den nich mehr los wird, oder teilweise wirklich Crack und Heroin, das sind nu Sachen, weeßte, das begreifen die Leute nich, für die sind Drogen Drogen und das wird alles in einen Topf geworfen ... Kiffen is halblegal, von daher ... isses einfach ma ... auf jeden Fall ... ich mein, das weeß man ja eigentlich, dasses wirklich so viel Leute, ich weeß gar nich wie viel ... aber ganz schön viel Leute was damit zu hatten, irgendwie ... und deswejen sollte man das ooch nich so veruteilen, weil ich mein es jibt ooch die Leute, die mit Koks rumrennen, so teilweise n bisschen so in kleineren Mengen, aber das wirklich nur in kleinen Mengen, also große Sachen werden da kaum jemacht ... ich mein es kriegt auch der ein oder andere ma so etwas größeres, aber nich sehr viel und der verteilt das dann auch immer weiter, aber auch nicht nur an dem Punkt, sondern überall, je nachdem, wo der sich halt aufhält ... man trifft sich da dann halt immer ma woanders ... ja, wie jesacht, so drogenmäßig kann man das ... ... zum Beispiel hab ich da das erstema Pilze gefressen ... das war aber, weil noch n guter Kumpel von mir da war, den hab ich da mitgenommen und denn hab ich so een kleenen Pilz jefressen ... und das war der absolute Hammer.

A: Um noch mal auf die Gruppierungen zurückzukommen ... ähm ... was hängen denn da so für Leute im LOCUS rum?

F.F.: Ja also erstma wie jesacht, die Gruppierungn ... darüber hab ich ja jetze schon jesprochn ... das jibt einfach ma so drei ... ja, ck’sach ma lieba ... vier Gruppierungn, so ... ... es jibt halt die Leute, die immer da sind, diss is erstma eine Gruppe ... von denen spaltet sich halt ... äh ... ... unter drei auf, sag ich ma, das sin einma die SVG-Leute, die halt äh dir ... ähm, jut, sach ma manche sind eijetnlich ooch janz okay, sach ich ma, aber sie scheissen trotzdem hinterm Rücken an, weeßte? ... und äh ... ja, diese Selbstverwaltungsgruppe is das, SVG ja ... diss sind halt so äh ... weeß ick nich ... so sechs, sieben Mann oder acht Mann oder keene Ahnung ... und die jehörn halt jut mit zu ... und die andern ... ... ähm ... sach ich ma ... ... wie jesacht, da jibts noch die Gliederung, die sich äh ... ... die son bischen Arschkriecher sind ... weeßte? ... die sind halt ... praktisch ... [lacht] ... so, die kackn een ooch an so hinterm Rücken, wenn mans ma so sieht ... aber eijentlich sind se, wolln se jute Kumpels sein, aber sowatt jibts überall, wie jesacht ... und ähm ... halt wir Leute, sach ich ma, wir funky ... Gangsters, sag ich ma, halt dies sind halt die Leute, die son bischen äh anders sind, weeßte, halt son bischen ... mehr so, also ich mach nich viel scheisse, muss ich echt sagn, also ick hab in meen janzn Leben nich, eijentlich jar nich mit Bullen zu tun jehabt ... also das is immer nur knapp gewesen wejen Sprüherei und so ... und aber ach, an sonsten ... ... wars eijentlich nicht so, und äh ... ... deswejen hab ich immer wie jesacht Glück jehabt kann man sagn, aber ... ... wo war ich denn davor eijentlich jetze, wie bin ichn jetz uff Bulln jekomm?

A: Warn die schon mal im LOCUS?

F.F.: Nein, die Bullen warn noch nich im LOCUS ... ach so, aber wie jesacht, wir so sind so die Gangster so in Anführungsstrichen sach ich ma, weil einige sind dabei halt, die halt ooch so mehr andre Dinger drehn irjendwie ... ähm man, is nich doll, is nich gross, aber halt ... aber halt immer nur relativ viel Scheisse machen, Blödsinn halt ... wennse nich klarkomm ... oder wennse grad weeß ich wo ... wenns Jelejenheit jibt, denn versuchenses ooch , denk ich ma so, es is also obwohl hier nich so die urst krassn Leute dabei sind, wie jesacht, et jibt schlimmere Leute ... ... ja, und denn jibts halt noch so ... äh, wie ejsacht, das sind so diese drei Gruppn, die so im LOCUS mehr oder wenijer sind ... die andern halten immer sehr gut zusamm, weeßte, diss is so eine verschworne Dings und diss halt so dieses ... ähm, mehr oder wenijer die Drogenszene, wenn mans so sajen will halt, Kiffereien mehr oder weniger ... ... abundzu ma andre Sachen, aber mehr Kiffen und so ... ... und ähm ... ... ja, wie jesacht, also bei uns sind ooch welche dabei, die sind mehr so auf Alkohol oder so oder beides ... [lacht] ... dissis eijentlich ooch janz lustich ... das hab ich ja, beim LOCUS hab ich ooch so das erste Mal so richtich Bier jetrunken, kann man so sajen ... obwohl ich ... weeßte, ich meine ich hab schon öfter Bier getrunkn ma, aber es war nich so oft ... und da hab ich so abundzu angefangen mit täglich ... hab ich immer mehr getrunkn und war immer urst oft besoffen ... ja ... urst die Exzesse da jegabt und überhaupt nich mehr klarjekomm ... nur noch scheisse erzählt ... ... so was is halt ooch schon vorjekomm ... aber wie jesacht, ansonsten ... is schon janz lustich, also ... kann man so sajen, unsere Leute jedenfalls, und denn jibts halt noch die Außenstehenden, das is wie jesacht so diese Randgruppe so ... ... die kommn immer abundzu da ma an ... und ... wollen hier und da was kaufen oder unterhalten sich hier ma mit dem und so und denn ... haunse wieder ab, das sind nich so die Sesshaften ... ... kommn abundzu ma so vorbeijeschissen, manchmal sindse ooch länger da, aber ansonsten ... ... ja ... ... aber ich finds in den Ferien immer janz kulant, da machense denn immer inner Nacht, also inner Woche bis um zwölfe ... da sind ooch ma abundzu ma n paar Parties gestiegn, sag ich ma so, mehr oder weniger kleine Sachen, wie jesacht ... ja, kann man so sajen ... ansonsten, graffitimäßig is ooch janz lustich, man kann das janze mit Grafitti besprühen, man muss sich bloß ... ... entweder irgendwie so was vom Jugendamt besorgen, dass man die Dosen jestellt kriegt ... ... oder ... ... das hamse schonma jemacht, das sah aber nich janz so jut aus ... und wir wollns ma wirklich verbessern, weil da einige Leute mit dabei sind, die so richtich kreativ sind, die richtig gut ... denn halt malen können ... speziell einer, kann man sajen ... ... weeßte ... ... müsste man das mal wirklich finanziell richtich sponsorn, dass man da praktisch wirklich alles richtich vernünftig malen kann, weil wir selber ham immer keen richtijes Geld dafür ... und da siehts halt immer n bischen dumm aus, n paar Dosen sind im Spiel, zwei, drei ... und ja pfffff ... und denn halt wird dort irjendwas, was gut aussieht eijentlich übermalt und denn siehts wieder scheisse aus ... das is alles kunterbunt und alles übereinander und untereinander und watt nich alles ... ... ja ... diss is so halt die Graffitiszene und die gehn halt ooch von da aus ... öfter malen, also es is ne Zeit lang so jewesen, jetz isses schon wieder son bischen abjeflaut, weil ham keen Bock und alles ... aber ansonsten warn die ne Zeit lang richtich, also ich war eine Woche mal mit denen unterwegs ... illegal ... ... richtich genial, also überall, wir warn, gloob ich also zwei Bilder am Tach hamwa jemalt oder so ... wir ham gloob ich dreizehn Bilder in der Woche jemalt ... also urst viele eijentlich, also ich war nur bei ... also meistens hab ich nur gecheckt, also ich hab so wie jarnich ausjemalt oder so ... ich hab mich da nur immer hinjestellt, hab uffjepasst und die warn innerhalb von n paar Sekunden immer fertich, also das war richtig gut ... ... ja, also so was is wie ejsacht also ooch ma vorjekomm, ich bin ja selber eijentlich ooch Sprüher, wenn mans ma so sieht, also damals ... ... hab ich denn so anjefangen und denn ooch im LOCUS hab ich immer sehr viel gemalt und denn ... sind eijentlich sehr gute Bilder entstanden, muss ich sagn, also teilweise ... war denn sehr kreativ, hab mich denn irgendwo inne Ecke gesetzt, wenn ich denn Langeweile hatte ... ... und denn hab ich da jemalt ... ... und äh ... also wie jesacht, Bilder, die mir jefallen halt, graffiti ... mäßig ... ... Character oder so, Figuren eijentlich wenich ... ansonsten ... halt, und das is sone Sache, die mir ooch jefällt ... und denn, da konnt ich eben n bischen ... weil ... n bischen Inspiration von den andern Leuten ... speziell von einem, dem hab ich denn jezeigt, wie man son bischen Styles malt und der hat mir jezeigt, wie man Character malt, also die Figuren ... von daher ... ... ja ... war schon janz lustich so ... ... und was kann man noch so sagn? ... ... ach ja, ansonsten, also ick weeß och nich ... ... also LOCUS Leute so speziell, also da jibts halt so Leute, die sind einfach ma richtich jung und ... weeß ich, vierzehn, fuffzehn, sind schon, hängn schon an der Pfeife und Bla und Atter und so was will man sich jar nich erst angucken, aber ... die kriegen halt immer woher ihr Zeug, weil ich würde denen nix geben ... wenn ich auch was hätte, ich mein, ich hab ja auch abundzu ma n bischen was Grünes ... verkauft ... was ich mir so ersteigert hatte irgendwann ma, so größere Mengen, also nich größere Menge ... schon etwas größer dann für mich ... und alles und denn ja, wie jesacht, also ... kann man schlecht sagen, also Leute, die nur Scheisse labern, die andauernd rumlügen und so, wo man schon richtich, wenn man schon weiß, dasses nich so sein kann wie er es sagt und sone Dinge ... sone Leute jibts halt auch und das is natürlich n bischen scheisse ... wie jesacht, ansonsten ... ... was kann man sonst so sagn? ... ... ach ja, partymäßig hab ich denn größten Aufschwung da jehabt, weil ich einfach ma ... jedes Wochenende auf Party war, dadurch übelst viel Leute kennjelernt hab, mich ooch ma angestrengt habe n bischen äh vernünftije Tapes zu machen, also Cassetten und ähm ... habe denn praktisch mich auch beworben und äh dadurch ähm ich äh hab ich ähm ... auf Ecstasy ähm, das war mein bestes Erlebnis, was ich bisher hatte ... auf Ecstatsy im, äh ... auch wieder beim Disco I, wo ich denn mittlerweile vier, fünf mal war oder so ... nacheinander, immer wenns war ... ähm ... irgendwann ma, beim dritten Mal oder so, hab ich ähm, stand ich irgendwo anner Ecke, voll drauf und wollt den DJ belabern wegen irgend ner Platte, aber diesmal hattense’s Pult urst hoch jebaut und ich musste erstma warten, bis der runter guckt und sacht: ey, watt is, oder so ... und denn hab ich jewartet und warte und ditt hat ewich jedauert, ick wollt nur fragen wie der heisst und wasses für ne Platte war, weil ich kannte den noch nich, die andern kannte ich ja immer vom Plattenladen ... ja, und denn wars so ... ich äh ... uf einmal stand ne Person neben mir mitm Block und n Stift und ner Brille und ich guck ihn so an: sieht schon bischen älter aus, passt eijentlich jar nich so rin ... ich dachte erst, er is vielleicht ne Ziffte ... und er dann so, fracht mich: Ey, weißt Du wie der DJ heisst? Ich denn: Nee, ich wollt aber ooch grad frage, warte ich sachs Dir gleich ... ich hab denn jewartet bis der DJ ... äh ma reagiert hat, hab denn so n Zeichen gemacht ... hats aber irjendwie noch so wahrjenommn oder hat sich da nich so richtich angestrengt ... also, quatsch, war ihm halt ejal, sach ick ma und ... ich denn, mich umgedreht und ich frage den: Warum eigentlich? Weil ich ma wissen wollte, warum will der wissen, wie der DJ heisst und steht mit Stift und Zettel da ... und er so: Ich such so n paar House-Djs ... ich denn so: Ach! Ich bin speziell House-DJ und hab wirklich, die meisten Platten von mir, also ungefähr dreihundert oder so, halt House, und weeß ich, vielleicht fünfzich, sechzich, siebzich Techno-Platten oder so ... wie jesacht also, housespezifisch und da hab ich mich natürlich richtich jefreut, hab jesacht: Pass auf, hier haste meine Nummer, ich bin DJ, kenne n Haufen andere Leute, die das und das machen ... also wirklich ... mit drei Plattenspielern, teilweise mit viern, mit zwei Mann denn ... und zwei Mischpults und alles, also wie jesacht ... das is äh, so ne Sachen ... hab ich denn alles erzählt und das ham wir auch wirklich drauf und denn hab ich den kennengelernt praktisch richtich, der hat mich angerufnn ... ... hat mir denn Cassetten jejeben ... äh, quatsch, umgekehrt: ich hab ihm Cassetten gejebn, er hat sich die anjehört und hat jesacht: ... super, genial wolln wir haben ... mein Kumpel hab ich gleich mit reingezogn, weil der sehr gut mixen kann ... und dann ham wir dass erst mal allein innem Café jemacht, also wir beede ... und denn kam halt noch n andrer guter Kumpel, der *** [lacht ca. 4 sec] ... das musste halt sein und den ham wir halt auch mal auflegen lassen ... janz schön verhaun eijentlich, aber is ja ejal jewesen ... [lacht] ... war ja ooch n bischen scheisse so manchmal, manchmal ham wirs ooch verhaun ... na ja, jedenfalls isses gelungen, wir wollten kein Geld dafür haben, es war richtich gut, der hat sich jefreut, wir ham uns jefreut, dass wir auflegen konnten und denn hat er mit uns besprochen ... ähm, das wir das nächste Mal auf jeden Fall dabei sind ... ähm, und denn ham wir mit dem gesprochen ... weeß ich jetzte, sechs, fünf Monate, sagen wir mal fünf, sagen wir mal vier Monate später hat er sich noch mal gemeldet, hat jesacht: wir wolln wieder ne Party machen ... ... na gut, denn haben wir uns drauf eingestellt, haben denn n bischen mitgeholfen, alles aufgebaut, es war riesengroß, son Theater ... also nich riesengroß ... aber halt sechshundert Leute warn da ... ... das war für uns so das größte Ding, was wir je hatten, weil wirs alleine gemacht haben ... und auch wieder den *** mit genommen haben [lacht] ... ... ja ... ... gut, das ... war ... eijentlich so alles zum LOCUS, kann man sagn ... aber ... ... also, das LOCUS is scheisse, es ist langweilig jetze momentan is mein Standpunkt, aber ... ich freu mich immer wenn irgendwelche Leute da sind, mit denen ich Dummlaber halten kann, Dummlaber in dem Sinne einfach ma nur Blödsinn erzähln ... teilweise, ansonsten sich auch normal unterhalten, Partys ... und das wars.



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