Liamara schrieb am 13.2. 2000 um 13:56:33 Uhr über
Hochbegabung
Oh nein... ich kenne mittlerweile einige hysterische Mütter, die alle denken, ihr hyperaktives Zappelphilipp-Kind wäre hochbegabt... und am Ende ist es dann eins von 100 oder noch weniger.
hexe schrieb am 24.4. 2002 um 13:11:45 Uhr über
Hochbegabung
ich find das so nicht richtig mit den hysterischen müttern. hochbegabung kann sich, wenn sie unerkannt bleibt, auch im »zappelphilippsyndrom« ausdrücken. dann wird sie meistens verkannt...
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Hochbegabung und Zappelphilipp-Syndrom sind mit ziemlicher Sicherheit zwei unterschiedliche Phänomene. Das Zappelphilipp-Syndrom wird heute meisten dem Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom zugerechnet. Gewiß ist, dass nicht alle ADS-Kinder hochbegabt sind. Trotzdem fällt Hochbegabung, Hyperaktivität und ADS garnicht so selten zusammen. Manche vermuten, dass ADS-Kinder oft einfach schlauer werden müßten, als andere um überhaupt durchzukommen. Wieder andere meinen, die durch Hochbegabung entstehende Unterforderung mache die Kinder unruhig.
Nachdem die Phosphat-Theorie als Erklärung für die Entstehung von Hyperaktivität nicht mehr anerkannt wird, herrscht Übereinstimmung darüber, dass man alle drei Phänomene hauptsächlich dem psychischen Bereich zurechnen muss. Allerdings gibt es im Bereich ADS noch immer Vermutungen über Ursachen im hirnorganischen Bereich, wie zB Botenstoffmangel. Die Anhänger dieser Theorie sind daher oft schnell bereit, als Therapie zu Aufputschmitteln wie Ritalin zu greifen. Das wird von der Pharma-Industrie natürlich gerne gesehen und ist bei Eltern mit einem magischen Verständnis von Medikamentation sehr beliebt. Gibt deinem Kind Pillen, und alles wird gut!
Ich persönlich denke, dass Ritalin den gleichen Weg gehen wird, wie das einst beliebte Kinder-Hustenmittel Heroin.
Hyperaktivität muß man in jedem Falle als krankhaft ansehen, die einer Therapie bedarf. Allerdings ist nicht nur das betroffene Kind therapie-bedürftig, sondern auch die Eltern, wenigstens um sie im Umgang mit ihrem Kind zu schulen. ADS ist, zumindest nach derzeitigem Stand, nicht heilbar. Allerdings kann und muß ein Weg gefunden werden, mit dieser Befindlichkeit zu leben. Dies wird, egal wie man das nennt, zumindest wie eine Therapie aussehen. Desgleichen gilt für Hochbegabung.
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