18. August 1941. Sachbearbeiter Scheffler, Reichssicherheitshauptamt, Abteilung M. Brief an Minister Dr. Goebbels:
»Betrifft: Hamburger Swing-Kreise. In meiner Vorlage vom 18. Februar 1941 hatte ich schon auf das unwürdige Verhalten englandfreundlicher Kreise hingewiesen. ... Englische, amerikanische und jüdische Musikschallplatten werden ausgeliehen, getauscht und vervielfältigt. ... Es erscheint dringend notwendig, die Anführer dieser Kreise, die dem SD und der Gestapo bekannt sind, auszuheben und das dabei sichergestellte Material unerwünschter Schallplatten zu beschlagnahmen, um eine weitere Verbreitung dieser Swing- und Hot-Seuche in Hamburg und über Hamburg hinaus zu verhindern und ihren schädlichen Einfluß auf andere Jugendliche zu unterbinden. ... Heil Hitler!«
24. August 1941. Staatssekretär L. Gutterer vom Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda. Brief an den Chef des SD (Sicherheitsdienst) und der Sicherheitspolizei R. Heydrich:
»Betrifft: englische und amerikanische Musik und die Jugendverwahrlosung in Hamburg. Ich habe die Angelegenheit sofort Reichsminister Dr. Goebbels vorgetragen. Ihm ist absolut unverständlich, daß diese Angelegenheit sich überhaupt bis zu den geschilderten Zuständen hat entwickeln können. ... Heil Hitler!«
26. Januar 1942. Heinrich Himmler, Reichsführer der SS. Brief an R. Heydrich:
»Meines Erachtens muß jetzt aber das ganze Übel radikal ausgerottet werden. Ich bin dagegen, daß wir hier nur halbe Maßnahmen treffen. Alle Rädelsführer dieser Swing-Kreise sind in ein Konzentrationslager einzuweisen. Dort muß diese Jugend zunächst einmal Prügel bekommen und dann in schärfster Form exerziert werden. ... Der Aufenthalt im Konzentrationslager muß ein längerer, 2-3 Jahre sein. Es muß klar sein, daß sie nie wieder studieren dürfen. ... Nur wenn wir brutal durchgreifen, werden wir ein gefährliches Umsichgreifen dieser Tendenz vermeiden können. Heil Hitler!«
Quellen: Institut für Zeitgeschichte, München.
Der Himmler-Brief wird aubewahrt im
Bundesarchiv in Koblenz
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