Um Hermann Hesse »gerecht« zu werden, würde ich ihn als einen sehr fleißigen, produktiven Dichter, mit einer sehr umfassenden christlich/humanistischen Bildung und als einen sehr »guten« Menschen, von einer hohen, ethischen Einstellung beschreiben.
Fasziniert hat mich unter anderem, die »Lyrik in der Prosa« Hesses - dieser gesangliche Rhytmus, in dem er oft geschrieben hat. Nicht so sehr in den früheren, mehr in den späten Werken, wie beispielweise in Siddharta. Dann diese Fähigkeit,
eigenes Erleben, Tun und Phantasieen über die Schilderung der Protagonisten lebendig zu machen.
Hermann Hesse war auch ein sehr politischer Mensch, aus dem humanistischen Selbstverständnis heraus. Seine Emigration - als Antifaschist - in die Schweiz, in den dreißiger Jahren, wurde ihm von vielen Angehörigen der Nachkriegsgeneration übelgenommen. Die späteren »Linken« spöttelten über seinen bürgerlichen Grundbezug.
Er hat den Nobel - Preis für Literatur bekommen.
Das reicht mir!
|