Heldentum verlangt phänomenologisch gesehen zunächst einmal nach einer Übereinstimmung mit den Grundwerten einer Gesellschaft, für die ein einzelner überhaupt erst zum Helden werden kann. Einen privaten Held, einen quasi isolierten Held gibt es nämlich nicht. Zumindest für eine Person muß der Held Held sein, sonst wäre er kein solcher. Ein weiteres Merkmal des Helden ist seine Aufopferungsbereitschaft, die man alleine schon an den vielen Helden erkennen kann, die durch ihre Heldentat ums Leben gekommen sind. Der Held stellt also seine eigene Existenz, sein Leben vor von ihm als höherwertig anerkannten gesellschaftlichen Werten zurück. Dieser Akt der - potentiellen - Selbstaufopferung ist es schließlich, was das Heldentum ausmacht. Schließlich ist das Heldentum herausragend - ein Heer von Helden gibt es allenfalls in altgriechischen Schwarten, aber nicht in der Realität. Helden sind einzelne, möglicherweise treten sie auch in kleineren Gruppen auf - aber stets sind sie über die Masse herausgehoben. Es ist ausgewöhnlich, was sie vollbringen, sei es wegen der Gefahr der Selbstaufopferung, sei es wegen der besonderen Schwierigkeit ihres Heldenstücks.