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hermann schrieb am 20.2. 2003 um 14:28:14 Uhr über

HeiligerGeist

1. Wer oder was ist der Heilige Geist?
Können sich die meisten Menschen unserer Breitengrade unter Gott und Jesus noch einiges vorstellen, so zucken sie nur noch ratlos mit den Achseln, wenn man sie fragt, was sie über den Heiligen Geist wissen. Zwar werden Gottesdienste und Taufen werden »im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes« durchgeführt, und im Glaubensbekenntnis sagt manIch glaube an den Heiligen Geist« , aber wer kann sich darunter etwas vorstellen?

Die ersten Christen erlebten den Heiligen Geist
Bei den ersten Christen war das anders. Wenn man den Bericht über sie, die Apostelgeschichte, liest, stellt man fest, daß diese Leute ständig mit dem Heiligen Geist rechneten und lebten.

»Wartet hier in Jerusalem, bis der Heilige Geist auf euch kommen wirdhatte Jesus nach seiner Auferstehung zu ihnen gesagt, (Apostelgeschichte 1,4 und 8). Wenige Tage danach, bei einem Gebetstreffen, »... kam vom Himmel her ein Brausen wie von einem gewaltigen Sturm und erfüllte das ganze Haus, in dem sie sich versammelt hatten. Zugleich sahen sie etwas wie züngelndes Feuer, das sich auf jedem einzelnen von ihnen niederließ. Sie wurden alle vom Heiligen Geist erfüllt und redeten in fremden Sprachen; denn der Geist hatte ihnen diese Fähigkeit gegeben« (Apostelgeschichte 8,2-4).

Die Jünger waren nach diesem Erlebnis völlig verändert. Hatten sie sich vorher aus Angst vor den Feinden Jesu versteckt und verbarrikadiert, gingen sie jetzt mitten in die Stadt, und erzählten den Leuten, was sie erlebt hatten. Petrus, der kurz vorher noch einer Magd gegenüber bestritten hatte, zu Jesus zu gehören, bezeugte erfüllt vom Heiligen Geist vor Tausenden von Zuhörern, daß er Jesus nach dessen Kreuzigung lebendig gesehen habe. Als die Leute ihn fragten, was sie denn tun sollten, sagt er:

»Kehrt um und laßt euch auf den Namen des Herrn Jesus taufen, damit euch Gott eure Sünden vergibt und ihr den Heiligen Geist empfangt« (Apostelgeschichte 2,38).

Daraufhin gaben Tausende von Menschen ihr Leben Jesus. Und sofort bildeten sie eine Gemeinschaft. Diese Gemeinschaft war erfaßt von der Begeisterung für Jesus und geprägt durch Liebe und Einheit:

»Die ersten Christen ließen sich regelmäßig von den Aposteln unterrichten und lebten als Geschwister zusammen, sie aßen und beteten miteinander [...] Die Gläubigen lebten wie in einer großen Familie. Was sie besaßen, gehörte ihnen gemeinsam« (Apostelgeschichte 2,42 und 44).

Als dann die Behörden einschritten, die wenige Wochen vorher Jesus hatten hinrichten lassen, stand Petrus erfüllt vom Heiligen Geist im Gerichtssaal vor ihnen und sagte:

»Der Jesus, den ihr gekreuzigt habt, ist von Gott auferweckt worden« (Apostelgeschichte 4,10).

Die Richter konnten nicht fassen, woher er den Mut dazu nahm.

In den weiteren Kapiteln der Apostelgeschichte lesen wir davon, daß der Heilige Geist verborgene Sünde aufdeckt (5,1-11), Weisheit in praktischen und theologischen Fragen gibt (6,3 und 6,10), den Blick in die unsichtbare Welt öffnet (7,54), Heiden zu neuen Menschen macht (8,17 und 10,44), Christen Weisungen gibt (8,29; 13,2) und sie führt (16,6 und 7; vergleiche Römer 8,14).

Kraft oder Person?
Wer oder was ist nun der Heilige Geist? Auf den ersten Blick könnte man vielleicht denken: Es handelt sich bei ihm um eine göttliche Kraft. Aber diese Definition paßt an vielen Stellen nicht. Wie kann eine Kraft reden und Aufträge geben (vergleiche Johannes 14,26; 15,26; 16,8 und 11; 2.Samuel 23,3)? Und mehr noch: Die Bibel spricht davon, daß der Heilige Geist denkt und Wissen hat (Römer 8,27; 1.Korinther 2,10), daß er Entscheidungen trifft (Apostelgeschichte 15,28; 1.Korinther 12,11), daß er fühlt und betrübt werden kann (Römer 8,26, Epheser 4,30; Jesaja 63,10), daß er sich für Menschen einsetzt (Römer 8,26), daß er sie ausrüstet (1.Korinther 12,7 und 11) und sie verändert (1. Petrus 1,2; 1.Korinther 6,11). Jesus redet von ihm nicht als einem »es«, sondern einem »er«, obwohl im Griechischen der Geist (to pneuma) neutrisch (sächlich) ist (Johannes 14,16ff).

Das alles kann nur eins bedeuten: Der Heilige Geist ist eine Person ! Dann stellt sich aber gleich eine weitere Frage: In welchem Verhältnis steht er zu Gott? Ist er selbst Gott? Dafür spricht, daß man an vielen Bibelstellen beide Begriffe austauschen kann: Der Heilige Geist tut genau das, was Gott tut. Andererseits aber kann der Heilige Geist auch Gott gegenübertreten: Er erforscht die Tiefen Gottes (1.Korinther 2,10), wird von Gott zu uns gesandt (Apostelgeschichte 1,8) und vermittelt zwischen uns und Gott, wenn uns die Worte ausgehen (Römer 8,26).

Ist das ein Widerspruch? Hatten die Autoren der Bibel verschiedene Ansichten über den Heiligen Geist, die sich einfach nicht harmonisieren lassen? So scheint es auf den ersten Blick. Allerdings finden sich diese Merkwürdigkeiten jeweils bei ein und denselben Autoren, ja manchmal in einem einzigen Satz, zum Beispiel in 2.Korinther 3,17f:

»Der Herr ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit. Wir alle aber spiegeln mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn und werden in sein Bild verwandelt von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, wie es vom Herrn, dem Geist, bewirkt wird

2. Das Geheimnis der Dreieinigkeit
Die Realität übersteigt unser Verstehen
Im Physikunterricht lernt man, daß das Licht auf zwei Arten erklärt werden kann. Zum einen läßt sich beweisen, daß es aus kleinsten Teilchen besteht. Zugleich aber läßt sich zeigen, daß es eine Welle ist. Beide Ergebnisse schließen sich jedoch gegenseitig logisch aus. Wie kommen sie dann aber zustande? Gibt es zwei Arten von Licht? Nein! Ist das Licht eine Illusion, weil man es nicht verstehen kann? Wir würden aus diesem Grund wohl kaum auf Beleuchtung verzichten. Wo also liegt das Problem? In unserem Denken! Schon die Realität dieser Welt sprengt es.

So haben auch die scheinbar widersprüchlichen Aussagen über den Heiligen Geist ihren Grund darin, daß Gottes Realität unser Verstehen haushoch übersteigt. Eigentlich ist das auch zu erwarten. Wie wollen wir kleinen, begrenzten Menschen den ewigen, allmächtigen Gott mit unserer Logik erfassen (vergleiche Jesaja 55,8f; Sprüche 30,4)?!

Ein paar Eselsbrücken
Gott ist einzigartig. Es gibt nichts, was wir wirklich und zufriedenstellend mit ihm vergleichen können. Und doch gibt es einige Verständnishilfen in unserer Welt, die ja aus seiner Hand stammt. Interessant ist zum Beispiel, daß das Licht, um dieses Beispiel noch einmal aufzunehmen, aus drei Grundfarben entsteht: Blau, rot und gelb ergeben zusammen weiß. Interessant ist auch, daß der geometrische Raum (für unser Denken) aus drei Dimensionen zusammengesetzt ist: Länge, Breite und Höhe. Auch die Zeit teilt sich nach unserem Empfinden in drei Abschnitte: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Das Leben auf der Welt ordnen wir wiederum in die drei großen Gruppen von Pflanzen, Tieren und Menschen. Das Atom setzt sich aus Neutron, Proton und Elektron zusammen.

Auch beim Menschen kann man nach alter griechischer Tradition (vergleiche 1.Thessalonicher 5,23) drei Bereiche unterscheiden: Geist (Personmitte, Wollen, Denken), Seele (Gefühle, Wünsche) und Körper. In welchem Verhältnis stehen diese drei zueinander? Einerseits kann man sie unterscheiden, andererseits sind sie nicht zu trennen, sondern bilden zusammen einen Menschen. Man hat den Eindruck, daß Gott sich hier Mühe gegeben hat, uns Brücken zu bauen, sein Wesen ein Stück weit nachzuvollziehen.

Was sagt Gott über sich selbst?
Wir stehen staunend vor einem Geheimnis, das Gott in der Bibel ein wenig, soweit wie möglich und notwendig, lüftet. Er tut das nicht in abstrakten Formeln, sondern in Life-Berichten. Die Bibel beschreibt Gott unter konkreten Versuchsbedingungen, eben so, wie Menschen ihn erlebt haben und erleben. Wenn man ihre diesbezügliche Aussage in einem Begriff ausdrücken will, dann wohl am besten in dem alten Wort »Dreieinigkeit«, das die Spannung beschreibt, ohne sie zu erklären: drei Personen und doch nur ein Gott.

Die Bibel beschreibt Gott zunächst als den Schöpfer und den Befreier Israels. Dabei führt sie jedoch schon im zweiten Vers den Heiligen Geist ein: Auch er war an der Schöpfung beteiligt (1.Mose 1,2). Der Heilige Geist taucht im Alten Testament immer wieder an entscheidenden Stellen auf, vor allem wenn es darum geht, Menschen für einen besonderen Auftrag zu stärken und auszurüsten (zum Beispiel in 4.Mose 11,16ff; Richter 6,14ff; 15,14f; Jesaja 61,1-3). Neben Gott, dem Vater und dem Heiligen Geist ist im Alten Testament dann auch bereits von Gott, dem Sohn, die Rede, in dem Gott selbst die Erde besucht. So heißt es zum Beispiel in Jesaja 9,5f:

»Uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; er heißt: 'Wunderbarer Ratgeber', 'Starker Gott', 'Ewiger Vater', 'Fürst des Friedens'. Er wird auf dem Thron Davids sitzen, und seine Herrschaft wird kein Ende haben

In Jesus kommt Gott selbst auf die Erde. Gott wird von den Menschen getötet. In Sacharja 12,10 sagt Gott das voraus:

»Über die Nachkommen Davids und die Bürger von Jerusalem will ich den Geist der Gnade und des Gebets ausgießen. Und sie werden mich ansehen, den sie durchbohrt haben

Hier ist zugleich die Rede davon, daß der Heilige Geist in einem nicht gekannten Maß die Menschen erfassen wird. Das kündigt auch der Prophet Hesekiel an (36,26f.; vergleiche Jeremia 31,31ff):

»Ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist geben und will das steinerne Herz aus eurem Leib wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben. Ich will meinen Geist in euch geben

Wir sehen also, daß Gott sich auf dreifache Weise offenbart: als der allmächtige Schöpfer: Gott der Vater; dann als der Mensch Jesus: Gott, der Sohn; und schließlich als unsichtbarer, aber machtvoller Heiliger Geist, der in uns hineinkommen will! Wir können diese drei Personen nur nebeneinander betrachten, und doch sind sie völlig eins, ein Gott, nicht drei Götter. Unterscheidend kann man sagen: Der Vater ist Gott über uns, der Sohn ist Gott für uns und der Heilige Geist ist Gott in uns.

Sehr häufig redet die Bibel von diesem Geheimnis, indem sie einfach Vater, Sohn und Heiligen Geist zusammen nennt, so zum Beispiel in Jesaja 6,3; 11,2; 48,16; Matthäus 28,19; Apostelgeschichte 2,33; 1.Korinther 12,6; 2.Korinther 1,21; 13,13; Galater 4,6; Epheser 2,18 und 22; 4,3-6; 2.Thessalonicher 2,13f; Titus 3,4ff; 1.Petrus 1,2. Die Bibel bezeugt die Dreieinigkeit, ohne zu versuchen, sie vollständig zu erklären.

Ein Gott der Liebe und Gemeinschaft
Das Geheimnis der Dreieinigkeit bereitet unserem Denken jedoch nicht nur Schwierigkeiten, es löst auch manche Fragen. Zum Beispiel hat schon Augustinus, ein Christ im 4. Jahrhundert, darauf hingewiesen, daß wir uns kaum vorstellen können, wie Gott, der nach 1.Johannes 4,8 die Liebe in Person ist, seit Ewigkeiten allein sein konnte. Die Bibel offenbart uns nun eine Gemeinschaft in Gott selbst. Augustin hat dabei sogar die Dreizahl zu begründen versucht: Zur Liebe gehören immer drei, nämlich der Liebende, der Geliebte und die Liebe selbst. Gott ist bereits in sich selbst Gemeinschaft. Und in diese Gemeinschaft werden wir mit hineingenommen, wenn wir wollen.

Das ist das Spannende und Entscheidende. Wir selbst können Gott begegnen, ja er will persönlich zu uns kommen. Seine Nähe zu uns ist dabei so groß, daß die Bibel das Wort in verwendet. Gott will nicht nur neben und um uns sein - das ist er auch - er will in uns sein. Und das ist er in der Person des Heiligen Geistes. Mit ihm wohnt Gott selbst in uns. Jesus drückt das auf die geheimnisvoll widersprüchliche Weise aus, die wir schon bei Paulus kennengelernt haben:

»Ich will den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Helfer geben, der ewig bei euch bleiben wird, den Geist der Wahrheit [...] Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen: Ich (Jesus) komme zu euch [...] Ihr werdet erkennen, daß ich in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch [...] Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und ich werde ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen« (Johannes 14,16-23).

Wenn der Heilige Geist in uns ist und uns erfüllt, ist Gott in uns, ist Jesus in uns. Das ist die ganz große Verheißung der Bibel. Sie ist seit Pfingsten Wirklichkeit. Seit diesem Datum kommt Gott selbst in jeden Menschen, der sich Jesus anvertraut (Apostelgeschichte 2,17f und 38).

3. Wiedergeburt und Taufe im Heiligen Geist
Ein neues Leben beginnt
Wenn der Heilige Geist in einen Menschen kommt, geschieht eine unglaubliche Veränderung. Jesus sagt, daß der Mensch praktisch von neuem geboren wird (Johannes 3,3 und 5). Paulus spricht davon, daß »der alte Mensch«, also das, was man bisher war, stirbt, und ein neuer Mensch von Jesus geschaffen wird. Zum Zeichen für diese innere Veränderung wurde man damals in Wasser getaucht, das heißt symbolisch»begraben«:»Wir sind mit Jesus begraben durch die Taufe in den Tod, [...] damit wir jetzt ein neues Leben führen«(Römer 6,4).»Wenn jemand mit Jesus verbunden ist, dann ist er ein neues Geschöpf; das Alte ist vergangen, etwas Neues ist entstanden«(2.Korinther 5,17).

Die Taufe drückt zugleich aus, daß unsere Sünden »abgewaschen«, das heißt vergeben und für immer vergessen werden. So fordert Petrus seine Zuhörer auf:

»Laßt euch taufen, damit eure Sünden vergeben werden«(Apostelgeschichte 3,38).

Erfüllt werden mit dem Heiligen Geist
Selbstverständlich hat nicht das Taufwasser diese Wirkung. Es ist nur ein Symbol. Die tatsächliche Veränderung in uns geschieht durch Gottes Eingreifen, dadurch, daß der Heilige Geist in uns kommt, uns erfüllt und aufräumt. Neben der Wassertaufe ist deshalb im Neuen Testament auch die Rede von der »Geistestaufe« (Matthäus 3,11; 1.Korinther 12,13). Dieser Begriff besagt, daß der Heilige Geist genau das in uns tatsächlich vollbringt, was durch die Wassertaufe bildhaft ausgedrückt wird: Er reinigt uns von aller Schuld und verwandelt uns in neue Menschen:

»Ihr seid abgewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerecht geworden durch den Namen unseres Herrn Jesus Christus und durch den Geist unseres Gottes« (1.Korinther 6,11).

Eine neue Familie
Was aber sind wir, wenn das mit uns geschehen ist? Wozu werden wir durch die Wiedergeburt? Zu Kindern dessen, der uns neu zur Welt bringt: zu Töchtern und Söhnen Gottes! Wie aber kann das geschehen? Müssen wir etwas dafür tun oder passiert es automatisch mit jedem Menschen? Ja, wir müssen etwas tun. Gott zwingt niemanden in sein Reich hinein. Aber was wir tun müssen, ist so gut wie nichts: Wir müssen nur ja sagen zu dem, was Gott schon für uns getan hat! Er wartet darauf, daß wir uns Jesus anvertrauen:

»Allen, die Jesus aufnahmen und vertrauten, gab er das Recht, Gottes Kinder zu werden« (Johannes 1,12).

Wenn wir uns Jesus anvertrauen und Gott darum bitten, kommt der Heilige Geist in uns hinein und mit ihm Jesus selbst, ja der dreieinige Gott!

Von nun an gehören wir zu Gottes Familie. Gott ist unser Vater, und wir sind Geschwister. Das ist nichts Formelles, wie der Beitritt zu einem Klub. Es ist etwas Reales, was uns völlig umkrempelt. Der Heilige Geist versetzt uns in die Lage, mit Gott zu reden (Römer 8,15 und 26) und ihn zu verstehen (Römer 8,16; Epheser 1,17). Zugleich schafft er eine Verbindung zwischen uns und anderen Christen, die über alles menschlich Gemeinsame weit hinausgeht. Wir sind endlich da, wofür wir geschaffen wurden: bei Gott und beieinander.



1. Die Frucht des Heiligen Geistes
Jesus führt in die Freiheit
Wenn Gott als Heiliger Geist in uns kommt, beginnt ein neues Leben. Bei manchen Menschen geschieht das in einem einzigen Augenblick, an den sie sich zeitlebens erinnern können. Manchmal sind sogar körperliche Erfahrungen der Kraft und Liebe Gottes damit verbunden wie zum Beispiel ein warmer Strom, der durch den Körper geht, oder ein Zittern, das über einen kommt. Andere wachsen langsam und fast unmerklich in das neue Leben hinein. Manche brauchen mehrere Anläufe. Sie können keinen konkreten Start für ihr Christsein nennen. Das macht nichts. Wichtig ist nicht, wie wir Gottes Kinder geworden sind, sondern daß wir es sind.

Warum gibt es solche Differenzen? Ist die Macht Gottes zu schwach, um uns sofort ein für allemal zu verwandeln? Warum wirkt sich sein Einfluß so unterschiedlich aus? Der Grund liegt darin, daß Gott nicht aufhört, unser liebender Freund zu sein. Das aber schließt jeden Zwang aus. Er will uns ja nicht zu ferngesteuerten Robotern machen, die automatisch Gutes tun. Er möchte uns in die Freiheit führen und dabei unterstützen, daß wir aus innerer Überzeugung seinem Vorbild folgen. Christen sind freie Menschen. Jesus sagt:

»Wer sündigt, ist ein Sklave der Sünde. Wen ich aber befreie, der ist wirklich frei« (Johannes 8,34 und 36).

Keine Freiheit ohne Risiko
Und weil wir wirklich frei sind, können wir auch wieder in die Sünde zurückmarschieren und sogar erneut in Abhängigkeit von ihr geraten. Das zeigt Jesus sehr deutlich in der Geschichte vom verlorenen Sohn, der ja zunächst beim Vater ist und ihn dann verläßt (Lukas 15). Die Bibel sagt, daß der Heilige Geist uns nicht daran hindert, sondern traurig und in seiner Wirkung gedämpft wird (Epheser 4,30; 1.Thessalonicher 5,19). Es kann zu einem richtigen Konflikt in uns kommen:

»Der Hang zum Sündigen streitet gegen den Heiligen Geist. Beide kämpfen gegeneinander, so daß ihr nicht tut, was ihr wollt« (Galater 5,17).

Die Kraft Gottes nutzen
Das muß aber nicht so sein. Wenn wir wollen, steht uns Gottes Kraft voll zur Verfügung:

»Laßt euer Leben vom Heiligen Geist bestimmen. Wenn er euch führt, werdet ihr allen selbstsüchtigen Wünschen und Verlockungen widerstehen können« (Galater 5,16).

Wir müssen die Hilfe des Heiligen Geistes jedoch in Anspruch nehmen, und zwar immer wieder neu.

Wenn wir das tun, werden wir unter anderem zwei Wirkungen des Heiligen Geistes erfahren. Die eine nennt Paulus die Frucht, die andere die Gaben des Geistes. Von der Frucht spricht er in Galater 5,22:

»Die Frucht des Geistes ist Liebe und Freude, Frieden und Geduld, Freundlichkeit, Güte und Treue, Besonnenheit und Selbstbeherrschung

Frucht ist in Regel etwas, was Zeit zum Reifen braucht. Gott hat diese Zeit. Er ist geduldig. Wir dürfen deshalb auch mit uns selbst geduldig sein. Wir sind noch in der Welt und nicht vollkommen. Wir machen immer wieder Fehler, die uns dann leid tun. Aufs ganze gesehen aber kann und soll es mit uns vorangehen. Die Eigenschaften, die Paulus hier nennt, sollen an uns sichtbar werden. Nicht aus Leistungsdruck, sondern aus innerer Überzeugung. Ein Baum preßt ja auch nicht mit großer Mühe Früchte aus seinen Zweigen. Er steht einfach da und läßt sich von oben bescheinen und begießen. Die Frucht des Geistes wächst, wenn wir dem Heiligen Geist in uns und unserem Leben Raum geben. Diese Frucht besteht in guten Charaktereigenschaften, und zwar genau denen, die Jesus hat.

Natürlich ist Paulus' Liste nicht vollständig. Aber sie vermittelt eine gute Übersicht. Lies sie einmal einige Tage nacheinander regelmäßig durch und sprich mit Gott darüber. Setz dich in seine Sonne!

2. Die Gaben des Heiligen Geistes
Ein Korb voll Geschenke
Nicht nur unseren Charakter verändert der Heilige Geist, sondern auch unsere Fähigkeiten. Er rüstet uns mit Gaben aus. Auf Griechisch heißen sie Charismen (beziehungsweise in der Einzahl Charisma), das heißt wörtlich: Geschenke! In unserem deutschen Wort »Gaben« ist der doppelte Sinn von Geschenk und Begabung gut wiedergegeben.

Die Gaben haben einen dreifachen Nutzen: Erstens können wir damit anderen Christen helfen und darüber hinaus der Welt in Wort und Tat Gottes Liebe weitergeben. Die Gaben sind Werkzeuge, um Menschen zu helfen. Zweitens dienen manche Gaben auch uns selbst, insbesondere in unserer Beziehung zu Gott. Und drittens dienen die Gaben dazu, Gott Freude zu machen.

Welche Gaben gibt es? Die Antwort lautet: unendlich viele. In der Bibel haben wir vier Listen (1.Korinther 12,8-10; 28-30; Römer 12,6-8; Epheser 4,11), die aber alle voneinander abweichen und auf jeden Fall unvollständig sind. Ganz grundsätzlich kann man drei Arten von Gaben unterscheiden: Gaben des Wortes, Gaben der Tat und Gaben des Gebets.

Was es da alles gibt
Eine Gabe des Wortes ist zum Beispiel die Prophetie oder Weissagung. Hier gibt Gott einem Menschen Gedanken ein, die dieser anderen weitersagen soll. Das muß nicht unbedingt die Zukunft betreffen, woran wir vielleicht zunächst denken. Es kann auch etwas Verborgenes aus der Vergangenheit oder Gegenwart sein, das aufgedeckt wird, oder auch eine Weisung (Beispiele finden sich in Apostelgeschichte 5,1-11; 11,28; 1.Korinther 14,24). Andere Wortgaben sind Ermutigung und Trost, Lehre (das heißt pädagogische Begabung), Erkenntnis (verborgener Tatsachen oder biblischer Zusammenhänge), Weisheit (gute Ideen für anstehende Probleme), Unterscheidung (göttlicher und böser Kräfte) Evangelisation zu Hause und Mission im Ausland. Gaben der Tat sind praktische Fähigkeiten (zum Beispiel Essen verteilen in Apostelgeschichte 6,1-3; Stricken in Apostelgeschichte 9,39), soziale Dienste, Heilung, und Wunder (erstaunliche Gebetserhörungen wie zum Beispiel in Apostelgeschichte 16,26). Eine besondere Gabe des Gebets ist die Fähigkeit, eine oder mehrere fremde Sprachen spontan sprechen zu können. Es kann sich dabei um konkrete Fremdsprachen handeln (so in Apostelgeschichte 2) oder um eine unbekannte Sprache, die der Heilige Geist schenkt (vergleiche 1.Korinther 13,1). Diese Gabe trat neben Prophetie bei den ersten Christen häufig auf (Apostelgeschichte 2,4; 10,46; 19,6). Auch Paulus hatte sie (1.Korinther 14,18). Zu dieser Gabe gehört eine weitere, nämlich die Fähigkeit, das Sprachengebet für die Gemeinde zu übersetzen (1.Korinther 14,13).

Die Gaben entfalten sich nur zusammen mit der Frucht
Aus dem »normalen« Leben sind wir es gewöhnt, daß besondere Gaben sofort ein Mittel der Selbstdarstellung, Objekte des Stolzes und des Neides und womöglich noch finanzielle Einnahmequelle werden. Das aber widerspricht völlig der Grundhaltung des Heiligen Geistes. Deshalb kann er seine Gaben oft nicht im vollen Umfang schenken. Wir wären charakterlich damit überfordert. Tatsächlich wird schon in der Bibel vom Mißbrauch der Gaben berichtet (zum Beispiel in 1.Korinther 14). Die Gaben verlieren oder verkehren sogar ihre Wirkung, wenn wir nicht zugleich die Frucht des Geistes in unserem Leben kultivieren. Paulus macht deutlich: Ohne Liebe sind die besten Gaben sinnlos (1.Korinther 13,1-3).

Wenn wir sie jedoch in Demut und Liebe anwenden, erzielen sie unglaubliche Wirkungen. Das war bei den ersten Christen so, die innerhalb weniger Jahre trotz Verfolgung im ganzen römischen Reich ungezählte Menschen zum Glauben führen konnten. Über manches erstaunliche Ereignis, das sich dabei zutrug, berichtet die Apostelgeschichte.

Nach Gaben streben
Wie bekommen wir Geistesgaben? Es gibt einige Möglichkeiten: Oft erhält man sie, wenn man Christ wird und zum erstenmal den Heiligen Geist erlebt. Manchmal knüpft Gott dabei auch an Fähigkeiten an, die wir schon als Nichtchristen hatten (so ganz deutlich bei Paulus). Oft werden Gaben auch später gegeben, zum Beispiel wenn Leute eine neue Aufgabe in der Gemeinde übernehmen (2.Timotheus 1,6). Häufig geschieht das in Verbindung mit Gebet (ebenda und in 1.Korinther 14,13). In der letztgenannten Stelle wird auch deutlich, daß Gaben brach liegen und verkümmern können, daß es aber auch möglich ist, sie neu zu erwecken und zu fördern. Gott will, daß wir unsere Gaben gut einsetzen (Matthäus 25,24ff) und danach streben, sie auszubauen und neue dazuzugewinnen (1.Korinther 12,31; 14,1). Das Beste, was wir in dieser Sache tun können, ist, uns dem Heiligen Geist zu öffnen und von ihm beschenken zu lassen.

3. Die Erfüllung mit dem Heiligen Geist
In Epheser 5,18 fordert uns Paulus auf, uns vom Heiligen Geist erfüllen zu lassen. Wie soll man das machen? Was kann man dafür tun? Wovon hängt es ab, wieviel Raum der Heilige Geist in uns hat? Hören wir auf den engeren Textzusammenhang:

»Seid nicht unweise, sondern versteht, was der Wille des Herrn ist. Betrinkt euch nicht mit Wein, was euer Leben zerstört, sondern werdet voll Geistes, indem ihr miteinander Psalmen, Loblieder und geistliche Lieder singt, ja, indem ihr dem Herrn von Herzen singt und musiziert« (Verse 17-19).

Der Brief enthält noch mehr Anweisungen. Aus diesem kleinen Ausschnitt wird jedoch bereits klar, um was es geht. Man kann es so zusammenfassen: Weihe dem Herrn dein Denken, dein Handeln und dein Reden. Im einzelnen heißt das folgendes.

Denken
Erstens: Verstehe, was der Wille des Herrn ist! Denke über dein Leben nach, und höre auf Gott. Sei auf Empfang eingestellt! Laß Predigten, tägliche Erfahrungen, Bibelarbeiten und Gespräche mit Christen nicht gleichgültig über dich ergehen. Rechne immer und überall damit, daß Gott dir etwas zeigen will, auch außerhalb christlicher Veranstaltungen. »Alles, was wahr ist, was ehrbar, gerecht, rein und liebenswert ist, was gut klingt, zum Beispiel eine Tugend oder ein Lob« - denk darüber nach (Philipper 4,8). Nimm dir Zeit, die Bibel zu lesen. Mach dir Gedanken über dein Leben und dein Verhalten. Beobachte, was um dich herum geschieht, achte auf die Menschen, mit denen du zusammenkommst, nimm die Welt wahr. Sei offen für Gottes Ideen und Aufträge. Rechne mit kleinen Hinweisen. Überlege und verstehe, was Gott dir zeigen will. Versuche dabei nicht, alles auf einmal zu begreifen oder Probleme zu lösen, die dich im Moment nicht betreffen. Beschäftige dich mit dem, was Gott dir jetzt gerade deutlich macht.

Handeln
Und tu es! Das ist der zweite Punkt: Weihe Gott dein Handeln. Hör auf mit dem, was Gott nicht will, und was dein Leben stört und zerstört. Sünde verdrängt Gott. Sie dämpft und betrübt den Heiligen Geist (1.Thessalonicher 5,19; Epheser 4,30). Fang an zu tun, wovon du den Eindruck hast, daß es Gottes Wille für dich ist. Dabei kannst du dich irren. Das macht nichts. Du mußt nicht mehr tun, als du erkennst. Aber du solltest versuchen, möglichst viel zu erkennen und umzusetzen. Beginne mit dem, was dir jetzt schon klar ist. Benutze das, was dir noch unklar ist, nicht als Vorwand, gar nichts in Angriff zu nehmen. Der Heilige Geist erwartet, daß du bereit bist anzupacken, was er dir heute aufs Herz legt. Auch Jesus spricht in Johannes 14,23 von der Notwendigkeit des Gehorsams:

»Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen

Dabei erwartet der Heilige Geist keine Perfektion. Er weiß, daß wir nicht vollkommen sein können, aber er möchte, daß wir der Heiligung nachjagen (Philipper 3,12; Hebräer 12,14). Wir können den guten Kampf aufnehmen, auch wenn wir zwischenzeitlich Niederlagen einstecken (Sprüche 24,16; Galater 6,1; Jakobus 3,2; 1.Johannes 1,8; 2,1). Wir haben den Sieg in Jesus. Er tut das Entscheidende. Und dennoch will er uns beteiligen. Er möchte, daß wir uns voll einsetzen, nicht aus Angst und Druck, sondern aus Überzeugung und Liebe zu ihm (1.Johannes 4,18).

Reden
Und schließlich fordert uns Paulus auf, Gott unser Reden zu weihen und ihn auf vielfältige Weise zu loben.

Grundsätzlich soll alles, was wir äußern, zum Lob Gottes geeignet sein. Dennoch haben die unmittelbare Anbetung, der Gesang und das persönliche und gemeinsame Gebet natürlich eine herausragende Bedeutung. Hier schauen wir ganz von uns selbst weg und bringen unsere Liebe und Freude über unseren Herrn zum Ausdruck. Im Alten Testament heißt es von Gott, daß er über den Lobgesängen Israels thront (Psalm 22,4). Wieviel mehr wird heute gelten, daß der Herr gegenwärtig ist, wenn wir ihn anbeten (vergleiche Matthäus 18,20).

Lobpreis soll laut Paulus »mit dem Herzen« geschehen. Hier ist also unsere ganze Person beteiligt, unser Wille und nicht zuletzt unsere Gefühle. Wenn ein Mann seiner Frau sagt, was er für sie empfindet, dann ist das kein rein rationaler Vorgang, sondern hat etwas mit Emotionen zu tun, mit Freude, Dankbarkeit, Begeisterung und Bewunderung. Das gilt genauso, wenn wir Gott anbeten. Lobpreis kann sich nicht im pflichtschuldigen Vortrag von schablonisierten Texten erschöpfen wie bei einer Ansprache zum Dienstjubiläum. Echtes Lob kommt aus dem Herzen und sucht sich passende Ausdrucksformen. Nicht umsonst lautet deshalb ein häufig wiederholtes Gebot der Bibel: »Singt dem Herrn ein neues Lied!« (Psalm 33,3; 96,1; 98,1; 144,9; 149,1; Jesaja 42,10). Und fast alle Lieder, die in der Heiligen Schrift gesungen werden, sind ganz frisch komponiert und getextet worden (zum Beispiel 2.Mose 15,1; 4.Mose 21,17; 5.Mose 31,30; Richter 5,1). Es kommt nicht auf die Musikalität, sondern auf die Einstellung an!

Das ist also der Weg, sich vom Geist füllen zu lassen: Gott das Denken, Handeln und Reden weihen.

4. Ganz praktisch
Gottes Geist wirkt
Die ersten Christen trafen sich zum gemeinsamen Beten und warteten auf den Heiligen Geist (Apostelgeschichte 1,14; 2,1). Paulus legte in Ephesus Menschen die Hände auf, die daraufhin vom Heiligen Geist erfüllt und mit den Gaben der Prophetie und des Sprachengebets ausgerüstet wurden (Apostelgeschichte 19,6). So geschieht es auch heute in vielen Gemeinden. Wenn wir darum bitten, schenkt Gott uns beim gemeinsamen Gebet oft erstaunliche Erfahrungen seiner Gegenwart. Der Heilige Geist handelt erkennbar an einzelnen Menschen. Zu zweit oder in kleinen Gruppen kann man füreinander beten, einander segnen und erleben, wie Gott unmittelbar oder durch Geschwister zu einzelnen spricht, Schuld offenbart, tröstet, Weisungen und Verheißungen gibt und von seelischen und körperlichen Leiden befreit.

Gottes Versprechen gilt
Natürlich muß das nicht unbedingt passieren. Und nicht jeder Teilnehmer erlebt das Gleiche. Der Heilige Geist hält sich an kein Schema. Jesus sagt, daß der Geist (griechisch pneuma, das heißt auch »Wind«) weht, wo er will (Johannes 3,8). Wenn wir uns ihm öffnen, ihm Raum geben, und uns nichts bewußt ist, wodurch wir ihn betrüben und dämpfen, dann dürfen wir fest davon ausgehen, daß er uns ganz erfüllt. Nicht weil wir es spüren, sondern viel besser: weil Gott es verspricht.

Wir können also nicht vorhersagen, daß etwas Bestimmtes geschehen wird, wenn wir uns zum erstenmal oder neu dem Heiligen Geist öffnen. Es steht aber außer Frage, daß Gott uns beschenken will. Er möchte seine Frucht in unserem Leben wachsen lassen. Wo sein Geist ist, entstehen Eigenschaften, die ein Leben so schön machen, wie man es sich nur wünschen kann: Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Vertrauen, Sanftmut und Selbstbeherrschung. Und da zeigen sich Begabungen. Menschen werden reich an guten Eigenschaften und Fähigkeiten. Das bewirkt der Geist Gottes, wenn wir es ihm erlauben.

Wir dürfen bitten
Jesus hat seine Freunde ermutigt, ganz konkret um den Heiligen Geist zu bitten: Er vergleicht den Heiligen Geist mit den guten Gaben, mit denen ein Vater seine Kinder versorgt: Wie ein Kind um die Tafel Schokolade bettelt, dürfen wir Gott um seinen Geist bitten:

»Darum sage ich euch: Bittet Gott, und er wird euch geben. Sucht, und ihr werdet finden. Klopft an, dann wird euch die Tür geöffnet. Denn wer bittet, der wird bekommen. Wer sucht, der findet. Und wer anklopft, dem wird geöffnet. Welcher Vater würde seinem Sohn eine Schlange geben, wenn der ihn um einen Fisch bittet, oder einen Skorpion, wenn er ein Ei haben möchte? Wenn schon ihr hartherzigen, sündigen Menschen euren Kindern Gutes gebt, dann wird doch der Vater im Himmel erst recht denen seinen Heiligen Geist geben, die ihn darum bitten« (Lukas 11,9-13)

Wir dürfen Gott um seinen Heiligen Geist bitten. Und mehr noch: Wir sollen uns danach ausstrecken und uns darum bemühen, daß Gott uns die Gaben seines Geistes schenkt:

»Bemüht euch um die Gaben, die der Heilige Geist gibt!« (1.Kor.14,1)

Wie kann das praktisch aussehen? Wir können im Rahmen eines Gottesdienstes oder einer Gebetsversammlung um die Erfüllung mit dem Heiligen Geist beten. Wir können es auch in einer kleinen Gruppe oder allein in unserer persönlichen Zeit mit Gott tun. Überall ist es möglich, dem Heiligen Geist in uns und unserem Leben Raum zu geben und mit ihm Gott selbst zu uns einladen. Warum also nicht auch hier und jetzt?




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