Gründer des Dominikanerordens war 1214 der Spanier Dominikus Guzman (1170 - 1221) aus Caleruega. In Südfrankreich wirkte er zusammen mit anderen Predigern gegen die Irrlehre der Katharer und entdeckte dabei seine fulminante Predigtbegabung. Gleichzeitig wurde ihm deutlich, dass nur ein glaubwürdiges Leben der Predigt Durchschlagskraft verleiht.
Er verpflichtete sich daher der radikalen Armut. Zusammen mit seinen Predigergenossen ließ er sich später in Toulouse nieder. Die Gemeinschaft umfasste außer Dominikus selbst zunächst 16 Schüler. 1216 bestätigte Papst Honorius III. den Orden. Diese offizielle Anerkennung schloss gewisse Privilegien ein wie z. B. die Befugnis zur Verkündigung der Lehre und zum Abnehmen der Beichte. 1217 sandte Dominikus von Toulouse aus seine Mitbrüder nach ganz Frankreich und nach Spanien. Innerhalb von nur sechs Jahren gelangte der Orden auch nach England, wo sich in Oxford die erste Gemeinschaft bildete. Hier nannte man die Dominikaner »Black Friars«, »Schwarze Brüder«, weil sie auf ihren Wanderungen schwarze Kutten und Kapuzen über einer weißen, wollenen Tunika trugen. Ende des 13. Jahrhunderts gab es in England bereits 50 Häuser. Auch in Schottland, Irland, Italien, Böhmen, Russland, Griechenland und Grönland verbreitete sich der Orden schnell.
Im Zentrum der missionarischen Aktivitäten standen die Predigt und die Bekämpfung der »Ketzer«. Die Kurie beauftragte die Dominikaner 1231 mit der Leitung der Inquisition, die sich während des ausgehenden Mittelalters mehr und mehr zum Instrument der politischen Machtentfaltung der katholischen Kirche entwickelte. Als sich die Inquisition in Spanien als eigenständiger Bereich der staatlichen Regierung etablierte, stand weiterhin ein Dominikaner an ihrer Spitze. Das Amt des päpstlichen Theologen, das der Papst 1218 eigens für Dominikus geschaffen hatte, blieb stets in den Händen eines Ordensmitglieds. Wegen ihrer Tätigkeit während der Inquisition wurden die Dominikaner auch in einem Wortspiel »Domini canes«, »Spürhunde des Herrn«, genannt.
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