Mein Respekt jedem Landtierarzt, der des nachts um drei rausfährt, um einer Färse die Querlage aus dem schleimigen Schoß zu wuchten; und vor den Zoodoktoren, die bei jeder Schlange den Sitz der Nieren kennen. Mit Einschränkungen sogar den schwarzen Schafen, die unter Aufsspielsetzung ihrer Approbation Clenbuterol–Produkte aus Belgien herüberschmuggeln, Windhunde fitspritzen oder als Cutman bei Hahnenkämpfen fungieren; aber die Wald–und–Wiesen–Kleintierdoktoren, die Miez die Eierstöcke ausräumen oder an Fido diverse Cortisonpräparate ausprobieren, bis sie ihn zu guter Letzt dann doch an eine seriöse Tierklinik verweisen, kommen mir oft vor wie Heiler, die der Engel des Numerus Clausus mit dem Flammenschwert aus dem Paradies der Kassenapprobation vertrieben hat und die nun auf diesem Wege versuchen, ihr Eigenheim zusammenzuflicken. Das Risiko scheint gering: Wo beim Mensch ein Narkosefehler in jahrelangen Prozessen enden kann, steht beim gemeinen Hauskater meist nur ein bedauernder Händedruck und die Erlassung der kreativ zusammengebastelten Rechnung.
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