Um es gleich vorweg zu sagen: Ich habe keine Ahnung von Heidegger und seiner Philosophie (ja, er war ein Philosoph),
dennoch ist mir folgendes passiert:
Ich steh auf einer echt öden Party rum und unterhalte mich mit ein paar Kommilitonen (alles Juristen) über die Fragen bei Wer-wird-Millionär.
Da ich miesester Laune war, fing ich an Scheisse zu labern und polarisierte mit der Meinung, dass die Fragen bei Jauch doch alle scheisse seien und keiner sie wissen müsse. Vielmehr sollte er mal echte Allgemeinbildung abfragen, wie z.B. :
»Wie heisst das Hauptwerk von Martin Heidegger?«
Verzweifelte Blicke treffen mich:
»Who the fuck is Heidegger.«
Ich fing an mich zu ereifern: »Was, ihr wisst nicht wer Heidegger war? - Mann ihr seid Studenten, Bildungselite usw. da muss man doch den Namen Heidegger schon mal gehört haben.«
( Ein ziemlich dreister Spruch von mir, da ich doch selber noch niemals ein Blick in eins seiner Bücher geworfen habe - typische Form von Anbegeberei mit Halbwissen).
Aber: keiner von meinen Kommilitonen hat jemals gehört, dass ein Mensch namens Heidegger die Welt mit seinem Denken bereichert ht.
Vielmehr: Man wettete mit mir um zehn Mark, dass ich es nicht schaffen würde, auf der gesamten Party auch nur einen zu finden, der Heidegger kennen würde - Sie sollten recht behalten.
Damit war zweifelsfrei bewiesen:
Heidegger ist keine Allgemeinbildung.
Am Tag darauf fuhr ich zu meinem Vater. Auf dem Couch-Tisch lag -wie immer- die Bild-Zeitung ( vom 25.5.01).
Doch -Oh Wunder- in der Bild-Zeitung war ein halbseitiger Artikel über Martin Heidegger (kein Witz). Es wurde zwar nicht seine genaue Philosophie besprochen, aber es wurde dennoch erörtert und zweifelsfrei festgestellt, das Martin Heidegger der größte deutsche Philosph des 20. Jahrhunderts war.
Und so was weiß die Bild-Zeitung, während ich auf der ganzen Studenten-Party keinen einzigen finden konnte, der es wusste.
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