Die Nachricht von Vetter P.s schnellwachsendem Glioblastom hat mich doch mehr getroffen, als ich bei der relativen äußeren und inneren Distanz, die ich zu ihm habe, gedacht hätte. Dazu trägt sicher bei, daß ich ihn das letzte Mal bei Mutters Beerdigung traf, wo er, damals noch unwissend und quietschfidel, meinte »Wir müssen uns in Zukunft mal wieder öfter sehen als zu solchen traurigen Anlässen!«, was ich zwar heuchlerisch bekräftigte, zugleich jedoch dabei dachte »Es wird aber wohl doch bis zur nächsten Leiche dauern...«, nur hätte ich da eher seine Mutter auf der Rechnung gehabt. Und jetzt sagt er Fußmatte, wenn er Haustür meint, und seinen Europawahlzettel kann er wohl wegschmeißen. Er hätte sowieso das Falsche gewählt.
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