Leider sollte der alte Kämpfer und „Pflüger mit dem Geiste“ die Vollendung des Drucks der Nachträge seines großen Werks nicht erleben. Während wir uns im Stillen darauf freuten, den wettergrauen Einsiedler von Quirl mit diesem Blatt der „Gartenlaube“ zu überraschen, ist er rasch, ohne jeden Vorboten der Krankheit, von dannen gegangen. Ein Herzschlag machte am 4. Juni seinem Leben ein Ende. Wir brauchen an seinem Grabe nicht zu verschweigen, daß er im Anstürmen gegen die Burgen des Zopfthums und der Thorheit manchmal etwas mehr einriß, als gerade nöthig war, daß er in der Kampfeshitze auch Dem oder Jenem einen Streich versetzte, den ein Anderer bei ruhiger Ueberlegung hätte laufen lassen: anzuerkennen bleibt aber, daß das treibende Element seines Kämpfens und Streitens niemals ein subjectives Vorurtheil, sondern lediglich der Wunsch gewesen ist, durch Volksbildung die Volksfreiheit zu fördern. Dies ist wohl auch der Grund, warum Wander nicht, wie mancher Andere, dem das Sturmjahr 1848 eine Wunde geschlagen, sich mürrisch in den Schmollwinkel zurückzog oder vom sicheren Hinterhalt aus Giftpfeile gegen das neue Reich schleuderte, sondern daß er, allen alten Groll vergessend, voll und ganz zu Kaiser und Reich stand. Entsprach auch dieses Reich noch lange nicht seinem Ideale, jenem Reich, „in dem die Wahrheit frei und die Freiheit wahr ist“, und war er darum weit entfernt davon, in die Lobhudeleien und in den nationalen Cultus gewisser Optimisten und Genügsamen einzustimmen, so war ihm doch das neue Reich der Grundstein, auf dem allein sich das „Vaterland der Zukunft“ erheben kann, und deshalb war er auch in seinem engen Kreise bemüht, diese Errungenschaft der Neuzeit gegen alle Feinde von rechts oder links zu vertheidigen.
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