Sam, eigentlich wollte ich Sam sein, ich habe Lust mit Dir zu blödeln, zum Blödeln tauge ich. Ich lebe immer bis zur nächsten Füllung der Pfeffermühle, bis zum nächsten Zahnschmerz, bis zum nächsten Mal Wirsing zubereiten. Bis zum nächsten Mal Bettwäsche waschen, sags nicht weiter, ich häng das im Zimmer auf, das darf niemand erfahren, selbstverständlich lüfte ich sehr ausgiebig, ich krieche in den Geruch der Zudecke hinein, strecke mich aus und schon ist alles anders, schon kann ich mir Dir reden, oder ich brumme nur, ich habe zumindest Gedanken, wie alles werden könnte, ich meine, kann man das nicht so ernst nehmen und doch ernst, ist soetwas überhaupt möglich, so ein unernster Ernst, nein, ein ernster Unernst, nein das ist es nicht genau, es ist ganz anders, es ist erst dann ernst wenn es ernst ist, so ist es, jetzt hab ich es, dann war ich immer sehr sehr rational, im größten Ernst, also in der größten Katastrophe, da konnte man auf mich zählen, da hatte ich einen klaren Kopf, ich wollte doch scherzen, nein blödeln, und jetzt das, heute Fisch und Reis und Knoblauch-Feldsalat, ich liebe Knoblauchsalat, zwei volle Zehen da hineingerieben, nimm mich jetzt auch wenn ich stinke, es ist mühsam sich einen Jazzrythmus anzueignen wie er im Buche steht, viel angenehmer ist es, den Tönen freien Lauf zu lassen, freier Lauf der Töne wurde mir immer verboten und wird es noch heute, Familie, tusais, Hornochsen die sich als plüschige Schafe verkleiden, nicht alle, einige, und Mutter will immer nur das wir uns vertragen, ich sehe langsam ein, irgendwie muß ich da einen Unterschied machen und bekomm es nicht gebacken, ich resigniere irgendwie, denke, hab selbst auch Probleme, will die Haltung annehmen, Schauspieler zu sein, Hilfe anzunehmen wenn ich nicht zu viel darum betteln muß, muß ich eigentlich immer, oder sie sagen, das sei nicht leistbar, unangemessen, wasweisich, ich will bei Dir jetzt sein, gerade nur jetzt, meinen Kopf an dich lehnen. Und ich will das Du mir sagst, komm red, red über alles, ich werde dich nicht verspotten. Hilfe wie schwer, etwas wirklich zu ändern. Grasarme Zeit, der Winter. Bevor Schmerzen etwas bedrohliches annehmen. He Sam, ich wollte doch nur scherzen. Heute abend ist alles gut. Ich bin satt und warm. Nur die Vorstellung Niemanden zu haben dem ich an die Haut gehen darf, und die Arschspalte macht auch wieder Zicken, ein wenig. Ich habe ein sehr sehr heißes Bad genommen damit meine Fußnägel so weich werden das ich sie ohne Risse schneiden kann. Weshalb bloß geht mir das Fesseln niemals aus dem Kopf heraus, weshalb bloß bin ich so versessen darauf. Um die andere Person zu zwingen etwas zu tun das mir gefällt. Ich glaube, das ist der einzige Grund. Ich bin froh von dieser da geschieden zu sein, am Ende hat sie mir einen Gutschein zu Weihnachten geschenkt für einmal Fesseln. Sie hat ihn bis heute nicht eingelöst. Die Zweite, mir kommen die Tränen wenn ich an sie denke, sie war gutwillig und ich habe ihr Weltbild zerstört. Wir haben seit Jahren nun kein Wort mehr gewechselt und uns nicht gessehen obwohl wir nur zwei Straßen voneinander entfernt wohnen. Ich würde so gerne beliebter bei ihr sein. Ich schicke jetzt ab. Ob wir uns je einmal sehen werden. Ich bin immer noch die Photos am Suchen die ich Dir einmal schicken wollte, bei der Redaktion kommt das sicher in deine Hände. Gruß und Stuss, dein Moogakus. Un wieas donn riacht, donn seanmascho
Ich kann mir nur vornehmen einmal ernst zu werden, ein gebet zum herbeizaubern einer hand
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