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Pferdschaf schrieb am 5.9. 2010 um 03:14:02 Uhr über

Höchsterrungene

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Pferdschaf schrieb soeben über
Freimaurer

Na ihr Rotzlöffel, ihr habt meinen Goethe bespuckt.
Ich komme zur Ehre auch dieses Namens zu Euch einmal vorbei, damit ihr mich besser kennenlernt.

Ein Sumpf zieht am Gebirge hin,
Verpestet alles schon Errungene.
Den faulen Pfuhl Euch abzuziehn,
das Letzte wär das Höchsterrungene.

Mephistopheles lässt den Pfuhl fragen: Erkennt ihr Euch nun selbst ?
Mephistopheles versteht nicht, seiner Natur gemäss kann er es auch nicht verstehen,dass Faust, wie überall sonst, auch in dem Zukunftsbild Streben, Tätigsein, Ringen um Bestand und Zukunft der Menschheit sieht, also keineswegs irgendein Beharren wünscht. Vor allem aber begreift er nicht, dass Faust am Ende seines Lebens das als das Höchste anerkennt, was Mephistos Wesen und Wollen von Anfang an entgegengesetzt war- die Gewissheit der weiteren höheren Entwicklung der Menschheit. Nicht eine der religiös mysthischen Figuren hebt Faust empor, sondern eine durchaus diesseits wurzelnde Verkörperung der reinen menschlichen Liebe, der inneren menschlichen Harmonie und Vollkommenheit, vorgestellt in einer Zeit, da sie nicht mehr Opfer, sondern erreichbar scheinendes Ideal ist. Sie soll Faust das Erkennen der schönen Menschheitszukunft lehren, ihn in die Klarheit führen, damit dieser vor der Menschheit aufsteigende »neue Tag« ihn nicht mehr blendet. Das im Wirklichen Versuchte, nicht Erreichte, aber immer Erstrebte, wird mit Hilfe der von Goethe zeit seines Lebens als höchst bedeutend angesehenen, hier idealisierten Liebe im Zukunftsbild der Schlussszene greifbar:

Das Unzulängliche,
Hier wirds Ereignis;
Das Unbeschreibliche,
Hier ist es getan:
Das Ewig-Weibliche
Zieht uns hinan.

In diesen Worten liegt Goethes unerschütterliches, abschliessendes Bekenntnis zu der von ihm optimistisch erhofften Möglichkeit, dass zwar in Zukunft erst, aber doch auf Erden, im menschlich-diesseitigen Bereich die harmonische Vollendung der Persönlichkeit in Korrespondenz zu der zum Höheren fortschreitenden Menschheitsentwicklung erreicht werden wird, wenn die Menschheit in allen ihren Gliedern »immer strebend sich bemüht«. In diesem Sinne betrachtet, bilden die erste und die letzte Szene eine organische Einheit mit der Faust Handlung und geben einen tiefen Einblick in die Weltanschauung Goethes, deren fortschrittlicher Charakter im Rahmen der Bewusstseinsentwicklung der Menschen des 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts ebenso deutlich hervortritt wie die geschichtliche Notwendigkeit ihrer Ablösung durch einen komplexeren, lebendigeren Materialismus, der nicht nur einer geistigen Elite zugänglich war, sondern die Massen ergreifen und so auf revolutionärem Wege die ökonomischen und gesellschaftlichen Grundlagen für die Verwirklichung der fortschrittlichen Ideen Goethes schaffen konnte.
Zur freundlichen Erinnerung an Johann Wolfgang Goethe.
Aus meinem Lehrbuch !

Das Fräulein Pferdschaf, die Lemuren auch, wir stehen Seit an Seit und grüssen Euch. Wir winken hinüber zu Euch !











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