Das Gegenteil von Gutmensch ist der Bösmensch. Der Bösmensch möchte gerne einen neuen Nazistaat errichten, ist Mitglied einer Nazi-Schlägertruppe oder einer Nazipartei. Der Bösmensch verteilt gerne Nazipropaganda vor Schulen oder versucht, sie als Forentroll unters Volk zu bringen. Der Bösmensch möchte am liebsten heute noch die Welt kaputt bekommen. Bösmenschen verhalten sich asozial. Sie fahren möglichst Sprit fressende dicke Geländewagen oder wählen Bush und sagen dann, sie hätten es nie gewollt. Bösmenschen möchten gerne anderen ein Atomkraftwerk vors Haus setzen, beschweren sich aber über das Windrad einen Kilometer vom eigenen Haus entfernt. Bösmenschen bauen Radwege auf Eisenbahnstrecken, auch wenn sie selber niemals Fahrrad fahren und es sonst auch niemand tut. Bösmenschen reißen hunderte Jahre alte Dörfer weg, um noch etwas Profit aus der Erde zu baggern. Bösmenschen wollen, dass Arbeitslosen weder Arbeit noch Geld bekommen, damit sie selber stolz auf ihre 80-Stunden-Woche sein können, denn irgendwoher muss das Geld für den dicken Geländewagen ja kommen. Dann behaupten sie, Arbeitslose seien der letzte Dreck. Bösmenschen arbeiten bei einem namhaften deutschen Automobilkonzern, wo sie Betriebsräte mit brasilianischen Nutten schmieren, unfaire Sozialgesetze entwickeln oder das Drei-Liter-Auto aus PR-Gründen präsentieren, um es kurz darauf wieder vom Markt zu nehmen und lieber ihre Sharans und Touaregs zu vermarkten. Bösmenschen bomben in Afghanistan und Irak rum, um angeblich für das Gute zu kämpfen. Bösmenschen sind immer dann lieb, wenn sie mal wieder was ganz Schlimmes angestellt haben, und es dem Rest der Welt auffällt. Dann sind sie lieb, aber nur solange man darüber spricht. Um das zu verhindern, produzieren sie schwachsinnige Unterhaltungssendungen, in denen über angeblich wichtige Dinge geredet wird, wie zum Beispiel Brustvergrößerung oder postpubertäre Eifersucht. Damit produzieren sie dann eine Spezies, die nicht viel besser ist als die Bösmenschen, nämlich die Dummmenschen.
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