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Ein Prachtkerl ist es, der da oben auf der alten Weide sitzt und forschenden Blickes über die weite Flut hiuausspäht, ein Goldfuchs mit weißer Kehle und weißer Schwanzspitze oder, wie es in der Jägersprache heißt, mit weißer Blume an der Rute; aber trotz des kostbaren Pelzes ist es doch ein echter und rechter Lumpaei-Vagabnndus. Vor achtundvierzig Stunden hatte er ein nenes Jagdrevier ausgesucht und dariu gepirscht kreuz und quer, bis er gar müde wurde vvm Nennen und Fressen und in Lichtem Gebüsch sich zur Nachtruhe niederlegte. Er schlief den festen Fuchsschlaf, ans dein so mancher Reiueke erst durch den Hagel des Schützen oder den Knüppel des Treibers geweckt wird. Hoch stand schon die Sonne am Himmel, als der Goldfuchs erwachte und bedächtigen Schrittes sich zu neuem Vagabundieren anschickte. Doch siehe da, über Nacht hat sich die Landschaft verändert. Wo gestern grüne Wiesen im Sonnenschein sich dehnten, glitzert hente eine weite Wasserflut. Reißeud schnell ist das Hochwasser gekommen und seine Wellen umspülen die kleine Anhöhe, anf welcher unser Reineke genächtigt hat. Da sitzt er ernst und sinnend und wartet in der Hossuuug, das feindliche Element werde ebenfo schnell verlaufen, wie es gekommen ist. Aber wie arg wird er getäuscht! Höher und höher steigt die Flut und bedrängt nicht nur die Meuscheu in ihren Behausungen, sondern auch die Tiere in Wald und Flnr. Leichte Wellen rieseln schon über seine Zufluchtsstätte und die höchste Wassersnot bricht über den Goldfuchs ein. In der Ferne am Waldesrande entdeckt jedoch sein scharfes Ange eine Anhöhe, die ans dem Wasser emporragt und anf der eine bunte Tiergesellschaft sich versammelt hält. Er erkennt Hirsche und Rehe und auch laugohrige Lampegestalteu. Ein „Rettuugsberg“ ist es, den tiersreundliche Förster für das Wild im Ueberfchwemmnngsgebiet errichtet haben!
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