Paramilitärische Umsturzaktion des CIA 1954 in Guatemala
Jürgen Heideking, Professor für nordamerikanische Geschichte, schreibt hierzu (S. 382) im Abschnitt
Erste Antworten auf die Revolutionierung der »Dritten Welt«:
»Im allgemeinen bevorzugte Eisenhower die indirekte Form der Einflußnahme und verdeckte Operationen (covert action) der Geheimdienste, um den amerikanischen Interessen an der Peripherie Geltung zu verschaffen. Erfolg hatte er dabei außer im Iran auch in Guatemala, wo die CIA 1954 sogar paramilitärische Mittel anwendete, um die linksgerichtete Regierung Arbenz Guzmán zu Fall zu bringen, die Landbesitz der United Fruit Company entschädigungslos enteignet und Ostblock-Waffen gekauft hatte. Geleitet von Allen W. Dulles, dem Bruder des Außenministers, der sich auf seine OSS- Erfahrungen im Untergrundkampf gegen Hitler stützen konnte und intelligence zu einer Wissenschaft erheben wollte, weitete die CIA ihre Aktivitäten weltweit aus. Dulles legte einen starken Akzent auf subversive Operationen, von denen er sich offensichtlich mehr versprach als von der nüchternen Nachrichtensammlung und Analyse. Das erwies sich als zweischneidiges Schwert, denn die Erfolge mußten nicht selten mit internationalen Prestigeverlusten bezahlt werden. Außerdem wurde es immer schwieriger, den expandierenden Geheimdienstapparat zu kontrollieren und Verstöße gegen Gesetze und Verfassung zu unterbinden.«
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