Ach Mona, ich habe Dich geliebt, es war keine Frage, natürlich hätte ich Dich geheiratet, Dir Kinder gemacht, notfalls ein Haus gebaut und irgendwas grünes gepflanzt, aber Du, was hast Du gemacht? Du bist auf falschen Wegen gewandelt, hast Dich von mir entfernt, hast Mathe-Leistungskurs gewählt, wolltest nicht mit mir den ersten Joint probieren und schon gar nicht den zweiten, dritten und hundertsten, nein, Du wolltest Dein Abi mit eins bestehen, statt mit mir Häuser zu besetzen, wolltest studieren, statt mit mir komatös das Morgengrauen im Straßengraben zu verpassen.
Mona, es hätte so schön werden können, vielleicht war Dein Vater Schuld, Willi H. IV., der mein Chemie-Lehrer und überzeugter Nazi war, vielleicht hat er Dich negativ beeinflusst und auf die schiefe Bahn gebracht, Mona, wo bist du jetzt, was machst Du? Hast Du noch das Bild, das ich Dir in der ersten Klasse als Beweis meiner Liebe gemalt habe? Siehst Du es täglich an und denkst an mich und unsere schöne Zeit? Wehmütig? Ja? Du willst mich zurück, willst mich jetzt ganz, mit Haut und Haaren und mit körperlicher Liebe und Austausch von Körperflüssigkeiten statt Versteck spielen? Mona, mein Herz buppert immmer noch aufgeregt beim Gedanken an Dich, aber Deine Chance hast Du vertan, es ist vorbei, es ist lange schon vorbei, endgültig, es ist vorbei, seit Du in der Untertertia beim Schulfest nicht mit mir in den Raucherhof gehen wolltest, und stattdessen mit Wolfram eine Cola am Thresen getrunken hast. Ich weiß bis heute nicht, ob Du mit ihm über mich gesprochen hast, über unsere Zukunft oder über die Hausaufgaben in Religion. Heute ist es mir egal. Ich bin vergeben, Mona, und selbst wenn ich es nicht wäre - mein Gefühle für Dich sind erkaltet. Sorry. Es ist aus. Definitiv.
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