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Palästinensischem Jugendfußballteam
keine Einreiseerlaubnis erteilt
Das palästinensische Jugendfußballteam wird nicht zu einer mehrwöchigen Reise nach Großbritannien aufbrechen. Wie die palästinensische Nachrichtenagentur Ma’an berichtet, hat das britische Konsulat allen Spielern das Einreisevisum verweigert.
Auf dem ursprünglich geplanten Programm der dreiwöchigen Reise unter dem Motto „Palästina – etwas zu bejubeln“ stand auch ein Freundschaftsspiel gegen die „Blackbourn Rovers“, das tausende Fans anziehen sollte. Zudem sollten drei weitere Begegnungen stattfinden, ein intensiver Trainingskurs für das gesamte Team und ein Besuch britischer Fußballprojekte.
Wie Ma’an berichtet, verweigerte das britische Konsulat in Jerusalem den Sportlern das notwendige Einreisevisum nach Rücksprache mit „höchsten Stellen in London […] und auf Basis der gültigen Immigrationsrichtlinien“. Als offizielle Erklärung verlautete, dass die „Palästinenser zu arm seien als dass ihnen Vertrauen in eine Rückkehr geschenkt werden könnte“, so Ma’an. Betroffen sind nicht nur Palästinenser aus den besetzten Gebieten, sondern auch aus angrenzenden Staaten, die zum Team gehören.
Der Organisator der Tour, Rod Cox, zeigte sich über die britische Entscheidung entsetzt: „Die Entscheidung ist unverantwortlich. Nur wenige Monate zuvor wollte das Außenministerium sogar das Begegnungsprojekt unter dem Titel ‚Engagement mit dem Islam’ finanzieren.“ Zudem wurde die Tour durch den englischen Fußballverband unterstützt. Auch Fußballvereine, wie Halifax, Bradford, Leeds, London, Blackburn, Chester und Liverpool haben ihre Hilfe wie auch muslimische Vereinigungen zuvor zugesagt. Trainer stellten ihre freie Zeit zur Verfügung und hunderte Freiwillige haben geholfen, diese Begegnungen auf die Beine zu stellen, berichtete Cox.
Palästinensische Fußballteams standen nicht nur in der Vergangenheit vor Schwierigkeiten und mussten vielen Hürden nehmen: So kommen die Spieler aus verschiedenen Ländern und Gebieten, was eine kontinuierliche Teilnahme an den Trainingseinheiten erschwert, oftmals erlaubt auch die israelische Administration das Bestreiten von Matches und Qualifikationsspielen nicht.
Im Jahr 2005 verhinderte Israel eine internationale Teilnehme der palästinensischen Mannschaft und inhaftierte sogar Spieler während der World-Cup-Qualifizierungsspiele. Ein Jahr darauf verbot Israel den Spielern die Ausreise aus dem Gaza-Streifen. Diese wollten an einem Qualifizierungsmatch für den Asien-Cup in Singapure teilnehmen. Nach einer Fußballbegegnung im Juni d. J. hinderte Israel die gesamte Mannschaft mehr als einen Monat an der Wiedereinreise in die palästinensischen Gebiete.
Nach Angaben von Cox wird das israelische Nationalteam Anfang September nach Großbritannien einreisen – ohne ein Visum zu benötigen.
22.08.2007
Quelle: Newsletter der Palästinensischen Generaldelegation vom 22. August 2007
http://www.palaestina.org/
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