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Theophil Prinzheimer schrieb am 22.10. 2007 um 21:54:45 Uhr über

Gottvergessen

Das Gefühl, von Gott vergessen zu sein, kannte Heinrich von K. nur allzu gut. Die letzten Momente seines Lebens sollten in dieser Hinsicht - anders als von ihm, soweit wir dies aus den Formulierungen seiner letzten Briefe des Novembers 1811 wohl berechtigterweise schließen können, gedacht, nicht zur Versöhnung führen, sondern haben ihn, wohl mit dem Tode ringend, in seinem Groll sozusagen finaliter und endgültiglich noch bestätigt. Die aus der Mündung ausgetretene Kugel, in den Mund abgegeben, prallte nämlich am harten Schädelknochen unter dem Gaumenhaut des K. ab, verletzte ihn also nicht unmittelbar tödlich. Die Obduktion sollte ergeben, dass er so letztlich nicht am Pistolenschuss selbst starb, sondern in der Tat an dem Schiesspulver erstickte, dass wohl im Falle jener alten Pistolenmodelle - wir reden, wie gesagt, von der Zeit des anbrechenden 19. Jahrhunderts - noch bei jedem Schuss in reichlicher Menge die aus der Pistolenöffnung schiessende Kugel begleitete.


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